Zahlreiche Aufnahmen

Feuerball-Spektakel am Himmel Österreichs

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In den frühen Morgenstunden des Mittwochs wurden zahlreiche Menschen in Österreich, Deutschland und den Niederlanden Zeugen eines spektakulären Naturschauspiels. Plötzlich zogen mehrere helle Feuerbälle über den dunklen Himmel und sorgten für zahlreiche Notrufe bei den Behörden. 

Schnell wurde spekuliert: Handelte es sich um Meteoriten, Raketen oder gar um unbekannte Flugobjekte? Erst im Laufe des Vormittags konnte die Herkunft der leuchtenden Objekte zweifelsfrei geklärt werden.

 

Feuerbälle von mehreren Kameras eingefangen

Die Lichterscheinungen waren über weite Teile Europas sichtbar. Kameras, die von Niederösterreichs Schneeberg bis ins östliche Brandenburg (Deutschland) reichen, konnten die Feuerbälle in beeindruckender Klarheit aufnehmen. In den sozialen Medien verbreiteten sich Videos der Erscheinung rasch. Die auffällige Helligkeit und das plötzliche Auftreten lösten bei vielen Menschen Unsicherheit aus.

 

Erste Vermutungen: Meteoriten oder Weltraumobjekte?

Angesichts der spektakulären Lichterscheinung machten sich rasch verschiedene Theorien breit. Manche hielten die Feuerbälle für Meteoriten, andere spekulierten über Raketenstarts oder gar nicht identifizierte Flugobjekte. Die Unklarheit sorgte in mehreren Ländern für Verunsicherung. Doch die Antwort auf das Rätsel lieferte wenige Stunden später das deutsche Weltraumkommando.

 

Bundeswehr klärt auf: Raketentrümmer von SpaceX

Das Weltraumkommando der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Uedem (Deutschland) bestätigte am späten Vormittag, dass es sich um den unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete handelte. Diese stammt vom Raumfahrtunternehmen SpaceX, das regelmäßig Satelliten ins All schickt. Laut Experten seien keine Schäden zu erwarten, da Trümmerteile vermutlich in der Atmosphäre verglühten und keine Hinweise auf Einschläge auf deutschem Boden vorlagen.

Weltraumschrott als zunehmendes Problem

SpaceX setzt die Falcon-9-Raketen vor allem für den Transport von Starlink-Satelliten ein. Während die erste Raketenstufe – der sogenannte Booster – kontrolliert zur Erde zurückkehrt, verbleibt die zweite Stufe in einem niedrigen Erdorbit. Dort wird sie durch die Erdanziehung nach einiger Zeit wieder in die Atmosphäre gezogen und verglüht. Dies sorgt regelmäßig für spektakuläre Leuchterscheinungen am Himmel. "In den meisten Fällen bleibt von diesen Objekten nicht mehr als ein beeindruckendes Lichterspiel übrig", erklärte eine Expertin vom Haus der Astronomie in Heidelberg (Deutschland) gegenüber dem "Südkurier".

Folgen für die Atmosphäre

Trotz der harmlosen optischen Erscheinung hat der vermehrte Weltraumschrott Auswirkungen auf die Umwelt. Wissenschaftler beobachten bereits eine zunehmende Belastung der Stratosphäre durch Aluminiumoxide, die beim Verglühen von Raketenteilen freigesetzt werden. Diese könnten langfristig Einfluss auf die Zusammensetzung der Atmosphäre haben und damit auch das Klima beeinflussen.

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