Außergerichtlich
Signa-Knaller: Millionen-Showdown um Gusi
24.06.2025Die Insolvenzverwalter der drei größten SIGNA-Verfahren – Holding, Prime und Development - wollen die Frage über Millionen Euro an Haftungen klären. Es geht auch um Ex-Signa-Aufsichtsratsboss Alfred Gusenbauer.
Die Insolvenzverwaltungen der drei größten SIGNA-Verfahren – SIGNA Holding GmbH, SIGNA Prime Selection AG, und SIGNA Development Selection AG – haben gemeinsam ein strukturiertes, außergerichtliches Verfahren initiiert, um haftungsrechtliche Fragen mit jenen Beteiligten zu klären, gegen die konkrete Ansprüche bestehen. Dazu gehören auch Ex-Politiker wie der frühere Kanzler Alfred Gusenbauer, der jahrelang als Signa-Aufsichtsratsboss agiert hatte.
Schiedsinstitution
Die unabhängige Verfahrensleitung wird von Niamh Leinwather, Generalsekretärin der Internationalen Schiedsinstitution VIAC, und Rechtsanwalt Gernot Murko, Wirtschaftsrecht-Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz, übernommen.
"Durch die enge Abstimmung zwischen den Insolvenzverwaltungen wird ein klares Zeichen für eine effiziente und strukturierte Aufarbeitung der Haftungsfragen gesetzt", heißt es von den Signa-Masseverwaltern.
Erspart man sich damit den Gerichts-Prozess?
Bei gerichtlichen Auseinandersetzungen drohen aufgrund der hohen Komplexität der Sachverhalte – teilweise mit masseübergreifenden Ansprüchen – eine jahrelange Verfahrensdauer und damit einhergehende erhebliche Verfahrenskosten. Das strukturierte außergerichtliche Verfahren biete demgegenüber "eine zweckmäßige und gläubigerorientierte Vorgehensweise und für die Haftungsbetroffenen". Oder deren Versicherungen die Möglichkeit der effizienten Lösung der Ansprüche, heißt es von den Signa-Masseverwaltern.
Erspart man sich mit dem Schiedsverfahren also einen jahrelangen Gerichts-Prozess? Nur wenn alle mitmachen.
Eine erste Verhandlungsrunde ist für Oktober 2025 vorgesehen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres 2025 Einigungen zu erzielen. Das Verfahren wurde mit den zuständigen Gläubigerausschüssen und Insolvenzgerichten abgestimmt. Das Verfahren wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.