Google klagt an

Android gegen den Rest der Welt

04.08.2011


Vorwurf: Konkurrenz soll sich zum Kampf gegen die Handyplattform verbündet haben.

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© Reuters
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Google hat einer Gruppe von Konkurrenzunternehmen vorgeworfen, sich zum Kampf gegen die erfolgreiche Handyplattform Android verbündet zu haben. "Android ist unter Beschuss", schrieb Google-Justiziar David Drummond am Mittwoch (Ortszeit) im Firmenblog. Mit dem Erwerb der Nortel-Patente (bankrottes Netztechnikunternehmens) Nortel habe die Gruppe um Apple, Microsoft, Sony, Research in Motion (Blackberry) und anderen eine "feindliche organisierte Kampagne" gegen das Google-System begonnen.

Patente als Waffe
Patente seien eigentlich dazu bestimmt, Innovationen zu fördern, schrieb Drummond. "Aber seit kurzem werden sie als Waffe benutzt, um sie zu stoppen." Bei einem Smartphone seien bis zu 250.000 oft fragwürdige Patentansprüche zu beachten. "Unsere Wettbewerber wollen eine "Steuer" für diese fragwürdigen Patente erheben, die Android-Geräte für die Verbraucher teurer machen würde."

Hoffnungen auf Justizministerium
Google setzt nun seine Hoffnung auf das US-Justizministerium, das nicht zulassen dürfe, dass die Patente aus wettbewerbswidrigen Gründen erworben worden seien. Nach Medienberichten hat das Ministerium mit einer Untersuchung zum Verkauf der Nortel-Patente begonnen. Dieses Paket ging bei einer Versteigerung im Juli für insgesamt 4,5 Mrd. Dollar (3,15 Mrd. Euro) an die Gruppe der Google-Konkurrenten. Google war ebenfalls interessiert, ging aber leer aus. Die Nortel-Patente schützen unter anderem Techniken für Mobilfunkverbindungen, Sprach- und Datenübertragungen.

Zahlreiche Patentstreite
Die Branche der Smartphones und Tablet-Computer wird in diesem Jahr von beispiellosen Patentstreitigkeiten geprägt. So beschäftigt etwa Apple mit Forderungen gegen die Android-Nutzer HTC, Motorola und Samsung die Justiz.

Jeden Tag werden laut Google 550.000 Android-Geräte von insgesamt 39 Herstellern aktiviert. Drummond betonte: "Wir sind entschlossen, Android als eine wettbewerbsfähige Alternative für die Verbraucher zu bewahren, indem wir diejenigen stoppen, die versuchen, das System zu strangulieren."

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