Eine Alternative?

iPad-Gegner WeTab im oe24.at-Test

11.07.2011

Die Ansätze sind zwar gut, aber insgesamt kann das Tablet nicht überzeugen.

Zur Vollversion des Artikels
© oe24.at/digital (set)
Zur Vollversion des Artikels

Das WeTab (vormals WePad ) hatte es von Anfang an nicht leicht. Schon die allererste Präsentation ging, wie berichtet, ordentlich in die Hosen, und das, obwohl der Tablet-Computer von der deutschen WeTab GmbH mit Vorschusslorbeeren geradezu überschüttet wurde. Doch der Marktstart musste mehrmals verschoben werden, danach wurden die ersten Käufer zu unfreiwilligen Testern der nicht fertig entwickelten Software. Mittlerweile wird das WeTab aber mit einem umfangreichen Software-Update (WeTab OS 2.0) ausgeliefert. Das eigene Betriebssystem basiert übrigens auf MeeGo .

Erster Eindruck
Wenn man das WeTab zum ersten Mal in der Hand hat, fällt sofort das hohe Gewicht auf. Mit einer Hand zu arbeiten ist nicht möglich. Die Verarbeitung ist aber hervorragend und auch das verwendete Material fühlt sich hochwertig an. Auch das 11,6 Zoll große Display mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixel wirkt auf den ersten Blick gelungen. Auf der Seite sind zahlreiche Anschlüsse vorhanden, die das iPad nicht bietet. So gibt es USB 2.0 (2x), SD-Kartenleser und Mini-HDMI-Ausgang. Im 3G-Modell (HSDPA) findet eine herkömmliche SIM-Karte Platz. Mit seinen Abmessungen von 29,5 x 19,5 x 1,4 cm ist das Gerät aber kaum kleiner und flacher als ein Netbook.

Beim Prozessor kann das Gerät mit aktuellen Tablets, die auf einen Dual-Core-Chip setzen, nicht mithalten. Hier kommt der Intel Atom N450 (1,66 GHz) zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher von einem GB RAM geht in Ordnung. Darüber hinaus sind auch eine Webcam, WLAN (n-Standard) und Bluetooth mit an Bord.

Bedienung und Geschwindigkeit
Wie bei allen Tablets erfolgt auch die Bedienung beim WeTab über den Touchscreen. Im Vergleich zum iPad , herrscht hier jedoch großer Aufholbedarf. So werden Befehle immer erst nach einer kurzen Pause umgesetzt. Beim Scrollen durch Websites oder dem Menü fällt das Gerät durch negatives ruckeln auf. Eine flüssige Befehlseingabe sieht jedenfalls anders aus. Auch das reinzoomen in Webseiten dauert ziemlich lange, genau wie das Wechseln zwischen Quer- und Hochformat. Dabei schaltet sich das Display sogar kurzzeitig aus. Multitouch-Eingaben wurden im Test hin und wieder gar nicht umgesetzt. Weiters ist der laute Lüfter negativ aufgefallen. Zu hören ist er immer, wenn man den Prozessor ordentlich belastet (Videos), wird das Geräusch sogar extrem laut. 

Positiv machte sich u.a. der Browser bemerkbar. Er arbeitet schnell und baut die Seiten rasch auf. Links und rechts gibt es jeweils zwei Spalten. In der rechten Spalte gibt es Funktionen wie das Menü und es wird angezeigt, auf welcher "Höhe" einer Seite oder des Startbildschirms man sich befindet. Schlüssig wirkt das Ganze jedoch nicht, da man ohne den Übersichtsspalten auch auskommen würde. Das Interface kann mit Widgets, Icons und Apps individuell gestaltet werden. Leider ist die Auswahl an Apps im Vergleich zu Apple oder Android äußerst gering. Zum Arbeiten ist ein freies Office-Programm (Open Office) vorinstalliert. Dank Flash-Unterstützung können alle Internetseiten geöffnet werden. Die virtuelle Tastatur fällt relativ groß aus, ist aber nicht sehr übersichtlich.

Die erstmalige Einrichtung dauert nur rund fünf Minuten. Das WLAN-Signal ist sehr stark und bietet somit eine gute Reichweite. Auch das Surfen über die SIM-Karte funktionierte einwandfrei. Die Laufleistung des Akkus erreicht die zehn Stunden des iPad 2 zwar nicht, mit sieben bis acht Stunden ist es in diesem Punkt dennoch gut gerüstet.

Fazit
Das WeTAb kann mit seiner Ausstattung und den zahlreichen Anschlüssen überzeugen. Bei der Bedienung und beim Prozessor kann es mit aktuellen Geräten (vor allem dem iPad, dem Xoom und den Galaxy Tabs ) aber nicht mithalten. Die Software ist eher unübersichtlich und nicht immer schlüssig. Das WeTab gibt es in einer 16 GB WIFI-Version und in einer 32 GB-Variante mit WLAN und 3G. Der Speicher kann bei beiden Modellen via microSD-Karte um weitere 32 GB erweitert werden. Aufgrund der günstigen Preise (im Internet ist das Top-Modell schon ab 390 Euro zu bekommen) ist das WeTab für Tablet-Einsteiger, denen die vielen Anschlussmöglichkeiten und ein großes Display wichtiger sind, als das hohe Gewicht und die verbesserungswürdige Bedienung, aber dennoch eine Überlegung. So viel Spaß wie die Konkurrenten macht das Gerät aber nicht.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel