IKT-Konvent

Österreich soll digitaler Vorreiter werden

18.09.2018

Regierung gibt mit Digitalstrategie Startschuss für die digitale Aufholjagd.

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© APA/AFP/PAU BARRENA
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Die Bundesregierung hat am Montag beim IKT-Konvent in Wien ihre neue Digitalstrategie vorgestellt. Die Kernthemen der Veranstaltung waren der Ausbau der 5G -Mobilfunktechnlogie, die Digitalisierung von Klein-und Mittelunternehmen sowie die Integration von digitalen Lehrinhalten in die Bildung. Österreich soll Spitzenreiter beim Thema Digitalisierung werden.

Österreich befinde sich im EU-Vergleich bei der Digitalisierung im Mittelfeld, so Michaela Novak-Chaid, Präsidentin der Internetoffensive Österreich. Dies zeige auch der sogenannte Desi-Index, der die Entwicklung der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft misst. Hier erreichte Österreich zum zweiten Mal infolge lediglich den elften Platz. "Wir wollen an die digitale Spitze", so Novak-Chaid. Es brauche eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft um zum "Digital-Leader", also zum Vorreiter, zu werden.

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Schaffung digitaler Kompetenzen

Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) ist das Kernthema die Schaffung digitaler Kompetenzen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. "Jeder soll in der Lage sein, seinen Computer zu bedienen", so Schramböck. Digitale Kompetenz sei heute wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Also "etwas, das wir nicht zurücklassen dürfen."

Die Regierung habe deshalb das Projekt "Fit4Internet" gestartet, das, so Schramböck, aus drei Bereichen besteht: die Stärkung digitaler Fähigkeiten, die Festlegung von Standards für digitale Kompetenzen sowie das Zusammenbringen von Digitalisierungs-Experten mit der Wirtschaft.

Bis Jahresende sollen für rund 1.000 Teilnehmer der Zielgruppe 60+ an die 50 Kurse zum Thema Digitalisierung angeboten werden. Ab Jänner soll es in jedem Bezirk jede Woche mindestens eine dieser Schulungen gratis geben, so Schramböck. In einem zweiten Schritt gehe es um die Kompetenzen der bereits Berufstätigen - vor allem in kleineren und mittleren Familienunternehmen.

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"Beschämend für uns"

Österreich liege im EU-Vergleich bei der Internetnutzung auf dem drittletzten Platz. "Das ist beschämend für uns", sagte Schramböck. Das digitale Einmaleins sei für die Zukunft unabdingbar.

Zu den Kosten für die Digitalisierungsoffensive wollte man seitens der Regierung noch keine genauen Angaben machen. Es stehe genug Geld zur Verfügung. Es gehe zudem nicht um den Betrag, sondern um Ergebnisse. Für Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm, wird die Digitalisierung Österreich in vielfältiger Weise positiv verändern.

Um auf Dauer kompetitiv zu bleiben und den Wohlstand zu erhalten, sei der Ausbau der Infrastruktur hin zu 5G sowie eine Reduktion notwendig. Darüber waren sich die Chefs der heimischen Telekom-Betreiber A1, Drei sowie T-Mobile einig. Erneut bekräftigt wurde das Versprechen der Mobilfunkbranche in Richtung Regierung, dass jeder Euro, der durch effizientere Regulierung gespart wird, wieder in den Infrastrukturausbau investiert wird.

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