Startet in Österreich

Saug-Roboter setzt auf NASA-Technik

06.11.2015

„iRobot“ bringt seinen neuesten Staubsauger-Roboter in den Handel.

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© iRobot
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Colin Angle ist ein echter Tausendsassa im IT-Bereich. Bevor er die Firma „iRobot“ gründete, arbeitete er für die NASA und war dort u.a. an der Entwicklung des Mars Rovers beteiligt. 2001 setzte er sich dann das Ziel, die Hausarbeit zu erleichtern. Aus diesem Grund entwickelte er mit seinem Know-How einen Staubsauger-Roboter. Seither hat sich technisch viel getan und die Modelle der Roomba-Serie von iRobot haben sich mittlerweile über 15 Millionen Mal verkauft. Aktuell ist die Verbreitung dieser nützlichen Helfer noch ziemlich überschaubar. In Österreich besitzen etwa vier Prozent der Haushalte einen Roboter-Staubsauger.  Doch in den nächsten Jahren wird diesem Markt jährlich ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich vorhergesagt. Davon will auch das jüngste iRobot-Modell profitieren. Dieses hört auf den Namen Roomba 980 und wurde nun in Wien (Saturn Gerngross, Maria Hilferstraße) - nur zwei Tage nach seiner Europapremiere - vorgestellt. Vorbestellbar ist das Gerät bereits, in den Handel kommt es am 23. November.

App-Steuerung
Laut iRobot ist der Roomba 980 das erste Modell der Marke, das eine Cloud-basierte App-Steuerung (iOS und Android) ermöglicht und über eine komplett neue Navigationstechnik mit adaptiver Steuerung und visueller Lokalisierung verfügt. Bei der Präsentation hinterließ das Ganze einen gelungenen Eindruck.  So kann der Besitzer über die neue App „Home“ den Roboter-Sauger mit dem heimischen WLAN-Netz verbinden. Wenn der vorprogrammierte Reinigungsplan spontan geändert werden muss, lässt sich die Reinigung jederzeit auch von unterwegs starten. Der Roomba 980 kann über seine Smartphone-Schnittstelle auch so programmiert werden, dass er bis zu sieben Mal die Woche saugt. Der Nutzer kann je nach aktueller Bedürfnislage entscheiden, ob der Roomba ein oder zwei Reinigungsvorgänge absolviert oder die Ecken explizit gereinigt werden sollen. Die App bietet außerdem Informationen über den Reinigungsstand und bietet direkten Zugang zum Kundendienst.

Putzvorgang
Am wichtigsten ist bei einem solchen Gerät jedoch  das Putzergebnis. Aus diesem Grund hat iRobot den Roomba 980 technisch ordentlich aufgerüstet. Das fängt beim neuen Lithium-Ionen Akku an und hört bei der präzisen Navigation noch lange nicht auf. Alles in allem ist das Gerät in der Lage, mit einem Knopfdruck die Böden einer gesamten Wohnetage sauber zu halten. Zum ersten Mal kommt dabei die patentierte Technologie für simultane Lokalisierung und Mapping (vSLAM) zum Einsatz. Diese Technologie mit dem Namen iAdapt bildet den Kern der Navigation und ermöglicht dem Roomba 980 während der Reinigung eine Karte seiner Umgebung zu erstellen und seine Position in Echtzeit zu ermitteln. Mit dieser Karte arbeitet er bis zu zwei Stunden ohne Unterbrechung oder bis er mit der Reinigung einer Etage fertig ist. Anschließend kehrt er automatisch zu seiner Home Base zurück, um den Akku aufzuladen und dann weiter zu saugen, bis der Reinigungsprozess abgeschlossen ist.  Der Roboter nutzt dabei seine verschiedenen Sensoren (oben ist er mit einer Kamera ausgerüstet, unten mit einem Dirt Detector), um das Reinigungsmuster bei Bedarf anzupassen und auch unter Möbeln und um im Weg liegende Gegenstände herum zu navigieren. Praktisch: Auf Teppichböden und an stark verschmutzten Stellen verdoppelt der Roomba 980 seine Reinigungskraft automatisch. Das kostet zwar etwas an Akku, macht die Reinigung aber deutlich effektiver. Da der Motor lediglich 34 Watt leistet, ist das Saugsystem besonders ausgeklügelt (es bildet u.a. ein Vakuum).

Einfache Handhabung
Da das neue iRobot-Flaggschiff auf Walzen statt auf Bürsten setzt, ist es auch einfach zu reinigen. Haare oder Ähnliches kann sich nicht verfangen und muss so nicht mühsam entfernt werden. Der Füllbehälter fasst 0,8 Liter und muss bei einer 130 Quadratmeter großen Wohnung, die mehrmals die Woche gesaugt wird, rund einmal pro Woche entleert werden. Wenn der Beutel voll ist, sieht der Nutzer das über eine Leuchte am Roboter selbst,  aber auch in der App. Die größten Gegenstände, die der Roomba 980 einsaugen kann, können die Größe einer mittleren Batterie aufweisen. Smarties & Co. stellen also keinerlei Probleme dar. Dank des modularen Aufbaus können - falls ein Schaden auftritt - nahezu alle Teile vom Besitzer selbst gewechselt werden. 

Verfügbarkeit und Preis
Vorbestellbar ist der iRobot Roomba 980 seit 6. November erstmals in Österreich auf www.saturn.at und in den Saturn-Filialen. Der Elektronikhändler ist vorläufiger Exklusivpartner. Ab dem 23. November beginnt die Auslieferung. Dass so viel geballte Technik nicht ganz billig ist, versteht sich von selbst. All jene, die dem Staubsaugen nicht viel abgewinnen können, aber trotzdem eine saubere Wohnung haben möchten, kann der 1.199 Euro teure Roomba 980 bedenkenlos empfohlen werden. Es gibt zwar auch billigere Geräte am Markt, doch bei diesen lässt das Ergebnis meist zu wünschen übrig. Zudem fällt bei den Billig-Produkten der Funktionsumfang deutlich kleiner aus. Da der Roomba 980 in den USA aber „nur“ 900 Dollar kostet, ist die europäische Preisgestaltung jedoch nicht ganz nachvollziehbar.

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