Inzestfall Amstetten

Fritzl-Kinder bekommen schon Unterricht

21.05.2008

F., S., A., L. und M. werden im Spital unterrichtet. Nach aktuellem Stand werden sie hier noch ein paar Monate bleiben.

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© Getty Images/Stockdisc
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„Bereits seit einigen Tagen werden die Kinder von Pädagogen unterrichtet“, stellte der ärztliche Direktor von Mauer-Öhling Kepplinger am Mittwoch nur kurz und lapidar fest. Damit die Lehrer von den ausländischen Paparazzi – die nach wie vor das Klinikareal belagern – nicht belästigt werden, kommen sie inkognito zum Privatunterricht für die Kinder des Inzest-Vaters Josef Fritzl.

Geduld
Besondere Aufmerksamkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen sind bei jenen Kindern nötig, die im Kellerverlies in Amstetten aufwachsen mussten. Sie wurden nur von ihrer Mutter E. unterrichtet: der fünfjährige F. und S. (18). Aber auch L., M. und A., die im oberen Teil des Gebäudes lebten und bis zum Auffliegen des Verbrechens in die Schule gingen, erhalten Unterrichtsstunden – damit sie später, wenn alle Therapien und Verfahren abgeschlossen sind, in Freiheit leben können. Dafür ist sogar an eine neue Identität gedacht.

Zwei Mio Euro-Foto
Dazu Kepplinger: „Die Familie wird noch viel Zeit benötigen. Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass alle sieben Betroffenen noch einige Monate bei uns bleiben werden.“ Die Hoffnung, dass mit der Zeit die aggressiven Reporter vor allem englischer Medien abziehen, ist für das Klinikpersonal ebenso wie für die Fritzls groß – aber vermutlich vergebens. Mittlerweile wird ein Foto von E. oder ihrer Kinder mit bis zu zwei Millionen Euro gehandelt.

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