F., S., A., L. und M. werden im Spital unterrichtet. Nach aktuellem Stand werden sie hier noch ein paar Monate bleiben.
„Bereits seit einigen Tagen werden die Kinder von Pädagogen unterrichtet“, stellte der ärztliche Direktor von Mauer-Öhling Kepplinger am Mittwoch nur kurz und lapidar fest. Damit die Lehrer von den ausländischen Paparazzi – die nach wie vor das Klinikareal belagern – nicht belästigt werden, kommen sie inkognito zum Privatunterricht für die Kinder des Inzest-Vaters Josef Fritzl.
Geduld
Besondere Aufmerksamkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen
sind bei jenen Kindern nötig, die im Kellerverlies in Amstetten aufwachsen
mussten. Sie wurden nur von ihrer Mutter E. unterrichtet: der fünfjährige F.
und S. (18). Aber auch L., M. und A., die im oberen Teil des Gebäudes lebten
und bis zum Auffliegen des Verbrechens in die Schule gingen, erhalten
Unterrichtsstunden – damit sie später, wenn alle Therapien und Verfahren
abgeschlossen sind, in Freiheit leben können. Dafür ist sogar an eine neue
Identität gedacht.
Zwei Mio Euro-Foto
Dazu Kepplinger: „Die Familie wird noch viel
Zeit benötigen. Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass alle sieben
Betroffenen noch einige Monate bei uns bleiben werden.“ Die Hoffnung, dass
mit der Zeit die aggressiven Reporter vor allem englischer Medien abziehen,
ist für das Klinikpersonal ebenso wie für die Fritzls groß – aber vermutlich
vergebens. Mittlerweile wird ein Foto von E. oder ihrer Kinder mit bis zu
zwei Millionen Euro gehandelt.