Knalleffekt

Paulina-Mord: Sohn packt aus

15.07.2011

Beim Lokalaugenschein belastet Konstantin seinen Vater voll.

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© APA /Zeppelzauer / Polizei
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Überraschende Wende bei den Ermittlungen nach dem Mord an der Schülerin Paulina S. aus Bad Ischl. Wie ÖSTERREICH bereits berichtete, verweigerte Klaus K. (48), der Hauptverdächtige und Ex-Stiefvater des Mädchens, am Donnerstag jede Mitwirkung am mehrstündigen Lokalaugenschein. Jetzt wird auch klar, warum:

Sein ebenfalls verhafteter Sohn Konstantin packte bei der mehrstündigen Tatrekonstruktion aus, zeigte ganz genau, wie sich an jenem Dienstag vor drei Wochen alles zugetragen haben soll – und dass er wohl Komplize der brutalen Geschehnisse, aber selbst Opfer seines herrischen Vaters Klaus gewesen sein soll. Sein Anwalt Farid Rifaat zu ÖSTERREICH: „Der Bub begreift erst langsam, was passiert ist, und leidet selbst sehr. Sein Vater hat ihn dazu gezwungen, er hat ihm ein Messer angesetzt und gedroht: ‚Du bist fällig, wenn du mir nicht hilfst!‘ “

Dazu muss man wissen, dass der Maturant dem Vater völlig hörig war – seine Mutter ließ sich scheiden und verschwand, als der Bub 12 Jahre alt war. Der Hundenarr und Despot Klaus K. soll seinen Sohn wie einen Vierbeiner bei der Abrichtung behandelt und mit Befehlen kontrolliert haben.

Demnach wurde Konstantin zum Komplizen wider Willen – er fuhr den Van, mit dem Paulina verschleppt wurde, der Maturant versuchte, die blutigen Sitze zu entsorgen und er schaufelte mit dem Vater das Grab für die Leiche der 14-Jährigen in einem Wald beim Schwarzensee. Nur eines will er nicht getan haben – selbst Hand an seine Stiefschwester angelegt haben. Sein Vater ganz allein soll das Mädchen erschlagen und erwürgt haben.
„Mein Mandant ist selbst ein Opfer“, ist Anwalt Rifaat überzeugt. Es sei zu überprüfen, ob für Konstantin ein „entschuldigender Notstand“ vorliegt. Und er damit straffrei ausgeht.

Befahlen Stimmen im Kopf die Bluttat an 14-Jähriger?
Über das Motiv des Fernfahrers Klaus K., für den weiterhin die Unschuldsvermutung gilt, ist vonseiten der Ermittler durchgesickert, dass der 48-Jährige in seiner U-Haftzelle jetzt auf geisteskrank macht. Angeblich will er – seit Paulinas Mutter sich vor einem halben Jahr von ihm trennte – ständig Stimmen im Kopf gehabt haben. Die Stimmen sollen ihm befohlen haben, „etwas zu tun“. Bis er „es gemacht hat“.

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