Zwei Mädchen belästigt

Sex-Attacken: Drei Monate bedingt für Asylwerber

30.01.2017

Der 42-Jährige hatte die Absicht bestritten, das Urteil ist rechtskräftig.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Wegen sexueller Belästigung und geschlechtlicher Nötigung ist ein 42-Jähriger am Montag am Landesgericht Korneuburg rechtskräftig zu drei Monaten bedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er hatte laut Anklage im vergangenen Frühjahr einer 13-Jährigen bei einer Pferdekoppel im Weinviertel auf die Brust gegriffen und sich dann im August vor einer 17-Jährigen entblößt.

"Unabsichtlich berührt"

Zu Prozessbeginn im Dezember hatte sich der syrische Asylwerber nicht schuldig bekannt. Heute blieb er bei seiner Verantwortung, das Mädchen, das er auf mindestens 15 Jahre geschätzt habe, "vielleicht unabsichtlich" berührt zu haben. Er hatte damals gemeinsam mit seiner Tochter die Pferde vom Zaun aus gestreichelt und mit Gras gefüttert.

Den zweiten Vorfall erklärte der Syrer damit, dass er lediglich im Wald seine Notdurft verrichten hatte wollen. Die auf einer Parkbank sitzende 17-Jährige hatte damals gerade mit einem Bekannten telefoniert, als der Mann vor ihr die Hose öffnete und sie seine Erektion sehen ließ. Der 20-Jährige bestätigte heute im Zeugenstand, dass sie ihm empört davon erzählte, worauf er ihr riet, die Polizei zu rufen.

Darstellung unglaubwürdig

Der Beschuldigte ließ via Dolmetscherin eine Entschuldigung verlauten und bedankte sich gleichzeitig beim Staat bzw. Volk für die Aufnahme in Österreich. Die Staatsanwältin hielt die Anklage aufrecht. Sie verwies auf die glaubhaften Schilderungen der beiden Opfer, die sich nicht kannten. Im Gegensatz dazu sei die leugnende Darstellung der Vorfälle seitens des 42-Jährigen völlig unglaubwürdig.

Die Mädchen hatten im Dezember ausgesagt. Der Richter räumte ein, dass das jüngere Mädchen tatsächlich älter aussehe: "Das ändert nichts am Vorfall, aber an den Rechtsfolgen." Damit wurde der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs Unmündiger zur Belästigung abgeschwächt. Bei einem Strafrahmen von bis zu sechs Monaten Haft wertete der Schöffensenat die bisherige Unbescholtenheit des Mannes als mildernd, erschwerend war das Zusammentreffen zweier Vergehen.

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