Wahlkampf brutal

TV-Duell: Spindi greift an, Kanzler souverän

25.08.2013

Sie kamen als beste Freunde mit Du-Wort - und gingen bald in den Polit-Infight...

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© APA/ Neubauer
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Die Analyse des Duells im Video:

 


Es war das erste große Duell dieses Wahlkampfs: Vizekanzler Spindelegger in blauer Krawatte und schwarzem Anzug - also klar blau-schwarz. Kanzler Faymann in schwarzem Anzug und roter Krawatte - also koalitionär schwarz-rot.

Dazwischen die beiden PULS 4-Moderatoren Corinna Milborn - hochschwanger - und Peter Rabl - vollbärtig.

Spindelegger startete sehr offensiv ins Fernseh-Duell
Erste Überraschung schon nach wenigen Sekunden: Die beiden Kontrahenten hatten erstmals in einer TV-Konfrontation beschlossen, ihr Du-Wort auch im Polit-Fight weiter zu verwenden. „Du, Michi“ und „Du Werner“ wurden zu geflügelten Worten.

Zweite Überraschung: Vizekanzler Spindelegger ging extrem offensiv in das Duell. Der Körpersprache-Experte von PULS 4 analysierte: „Spindelegger war gut aufgewärmt, voll in der Offensive. Faymann eher in der Defensive, er ist Kanzler.“

Das ganze Interview sehen Sie auf PULS4 >>

Sofort versuchte Spindelegger mit seiner „Entfesselung der Wirtschaft“ zu punkten. Faymann konterte mit seinen Klassikern: „Von der Arbeit muss man leben können“, sagte er einem Jungen, der sich über zu billige Praktika beschwerte. Und: „Ich bin dagegen, dass man die Wirtschaft, die Finanzspekulanten entfesselt.“

Bald wechselte Faymann von der Defensive in die Offensive, attackierte Spindi wegen seiner Idee, 12 Stunden Arbeitszeit zuzulassen: „Das, was die Gewerkschaften erkämpft haben, werden wir verteidigen!“

Spindelegger verhöhnte Faymann wegen seines Vorschlags einer Vermögenssteuer. Faymann konterte: „Wir müssen die Arbeit steuerlich entlasten!“

Faymann punktet telegen als "Mister Regierung"
Stark punkten konnte Faymann bei der folgenden Diskussion über Bildung und Schule. Spindelegger votierte klar gegen die Gesamtschule, Faymann heftig für die Ganztagsschule, deren Mittel er verdoppeln will.

Fazit von vollen 120 Minuten Diskussion: Beide Kanzler-Kandidaten kämpfen vor allem um ihre Stammwähler.

Spindelegger präsentiert sich als Anwalt der Wirtschaft, Faymann als Arbeiterfreund.
Spindelegger war viel offensiver als erwartet - keine Rede von grauer Maus, schüchtern oder nicht eloquent.

Faymann dagegen war wie immer Kamera-Liebling, souverän, gut im Anbringen seiner Wahlkampf-Slogans - und ganz klar der Vertreter der Regierung.

Fazit: Jeder Kanzler-Kandidat hat in diesem ersten Duell bei seiner Stamm-Klientel gepunktet, keiner hat einen wirklichen KO-Treffer gelandet. Die beiden gingen - per du - durchaus als Freunde. Bereit für eine weitere Runde „Große Koalition“ in der Regierung...

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22:35 Uhr: Beide sind rausgekommen.

Faymann: "Ich bin zufrieden, es sind doch nicht die rauen Töne der letzten Tage gekommen wir haben wieder über Inhalte gesprochen  weil das hat mich doch überrascht, wie hart da gesprochen wurde , Stichwort abgesandelt. Der zweite Teil war inhaltlich tiefer."

Spindelegger: "Ich bin zufrieden." Ob ihn die harten Töne aus der eigenen Partei gestört haben? "Abgesandelt war sicher ein Übertreibung aber das war doch harmlos im Vergleich dazu was vom Gegner zu hören war,  etwa vom Dr. Androsch."

Beide fahren sehr rasch ab.

22:25 Uhr: Die oe24-User sind der Meinung, dass Michael Spindelegger das erste Kanzler-Duell knapp für sich entschieden hat. Aber Werner Faymann hat stark aufgeholt (53,21% : 46,79%).

22:24 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Zum Abschluss bekennen sich beide zur großen Koalition. Schlussstatment von Spindelegger: Er setzt auf die VP-Werbelinie: "Ich bin ein Optimist". Faymann bleibt ebenfalls der roten Werbelinie treu: "Will Gesellschaft gerechter machen".

Auch der zweiten Teil blieb im Stil gleich wie der Erste: Beide haben auf Untergriffigkeiten verzichtet. Beide wollen sichtlich nach der Wahl erneut eine Politehe eingehen.

22:23 Uhr: Damit ist das erste große Kanzler-Duell jetzt zu Ende.

22:22 Uhr: Faymann hat seiner Meinung nach in der Krise bewiesen, dass er mit seinem Team das Land führen kann und will weiter für ein gerechtes Österreich sorgen.

22:21 Uhr: Spindelegger will nicht nur Kanzler werden, sondern auch die Österreich mitreißen und für Aufbruchsstimmung sorgen.

22:20 Uhr: Auch Faymann hofft auf eine große Koalition.

22:19 Uhr: Wenn Spindelegger Kanzler wird, will er Faymann gleich eine Koalition anbieten. Allerdings will er auch keine Partei ausschließen.

22:18 Uhr: Spindelegger gibt zu, dass es unter den Außenministern durchaus Zweifel an der Zukunft des Euros gibt. Allerdings gebe es keine Patent-Lösung. Aber er hält fest: In fünf Jahren gibt es immer noch den Euro.

22:16 Uhr: Rabl: "Was halten Sie von einem "Nord-Euro"?" Faymann ist dagegen, weil es ein schlechter Rat ist, Länder in den Bankrott zu teilen. Auch die Friedenskomponente darf nicht außer Acht gelassen werden.

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Beim Thema Europa und Verteidigung der EU blüht Faymann auf. Hier verteidigt er gekonnt. Und zeigt sich als überzeugter Europäer. Spindelegger stimmt zu. Beide Herren sind hier ein Herz und eine Seele...

22:15 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Wie bereits im ersten Teil: Bei Kritik von Peter Rabl halten Faymann und Spindelegger herzich zusammen...

22:14 Uhr: Milborn: Griecheland braucht weitere Milliarden. Wieso wird das im Wahlkampf tot geschwiegen? Spindelegger: Derzeit ist läuft das zweite Hilfspaket, über das dritte können wir erst reden, wenns so weit ist. Ich halte nichts davon, wenn wir die Leute jetzt schon verrückt machen.

22:13 Uhr: Faymann: "Wenn man mit der Bankenabgabe neun Milliarden erzielt, hat man einen wesentlichen Beitrag von den Banken bekommen. Die Bankenabgabe ist ein Beleg dafür, dass wir es uns nicht einfach gemacht haben." Banken müssen gerettet werden - es geht um Geld von Sparern und Betrieben - aber es muss Regeln geben.

22:12 Uhr: Thema Finanzkrise: "Wieso werden staatliche Gelder verschleudert?"

22:11 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert:In der zweiten Halbzeit spiegelt sich die erste Halbzeit wieder: Spindelegger wirkt nun wieder stärker in seinem Element. Faymann etwas defensiver. Der Kanzler taut bei der Verteidigung Wiens wieder auf. Das Publikum zeigt sich ebenfalls verhaltener. Bislang hat nur ein Mal Faymann kurz Applaus erhalten...

22:10 Uhr: Faymann erklärt, dass die Gebühren sind nicht für alle gleich. Es gibt Unterschiede bei Gemeinden und Bundesländern. Er ist dafür, sparsam mit dem Geld umzugehen: "Dafür wählt man Bürgermeister und Landeshauptleute." Spindelegger: "Das ist das erste mal, dass ich höre, dass für Dich die Gebührenbremse in Ordnung ist."

22:09 Uhr: Milborn spricht noch einmal die Gebührenbremse, die Fayman im ersten Teil zur Sprache gebracht hat, an.

22:07 Uhr: Spindelegger will die Zahl derer, die ins Pensionssystem einzahlen, erhöhen. Dann muss ich all die grauslichen Maßnahmen (Höhere Beiträge, geringere Pensionserhöhungen, späterer Pensionsantritt) nicht setzen.

22:06 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Spindelegger beibt auch in der zweiten Hälfte seinem neuen "dynamischen" Stil treu - er geht immer wieder aufs Publikum zu. Faymann bleibt stets auf seinem Platz. Nun ist das Thema Pensionen dran. Hier kann Faymann jetzt eines seiner Lieblingsthemen spielen. Der Kanzler wirkt hier aber defensiver als erwartet - Moderator Rabl hat Regierung vorgeworfen hier zu wenig zu machen. Auffallend: Faymann und Spindelegger sind einig, dass "das faktische Pensionsantrittsalter steigen" müsse....

22:04 Uhr: Faymann will zusätzliche Arbeitsplätze für ältere Mitbürger. Dadurch würde sich das faktische Pensionsalter erhöhen.Man habe viel geändert, z.B. die Hacklerregelung, bei der es andere Durchrechnungszeiträume gibt.

22:02 Uhr: Rabl: "Sämtliche unabhängigen Experten sind sich einig, dass es in der nächsten Legislaturperiode eine Pensionsreform geben muss."

22:01 Uhr: Spindelegger: "Pensionen soll nicht so sein, dass man sich was dazuverdienen muss. Wenn jemand 45 Jahre gearbeitet hat, dann hat er ja auch Beiträge bezahlt. Aber es wird nicht mehr so sein, dass man nach 45 Arbeitsjahren in Pension gehen kann. Das musste geändert werden.

21:59 Uhr: Das neue Thema: Pensionen. Viele Pensionisten haben nach 45 Jahren Arbeit nicht mehr als die Mindestsicherung.

21:58 Uhr: Faymann sieht Kinderbetreuung als Pluspunkt. Kinder sollen es in der Betreuung gleich gut haben, wie bei ihren Familien daheim. Es soll kein Vorwurf an die Eltern mitschwingen, weil Kinder diese Einrichtungen benutzen.

21:57 Uhr: Spindelegger: "Wir bauen Kinderbetreuungseinrichtungen aus. Wir sehen durch die schlechten Ergebnisse, dass es in der Volksschule eine neue Qualität braucht. Der Schwerpunkt soll auf Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen liegen." Für ihn ist KIndergartenüflicht ab 4 Jahren denkbar, aber nicht nach dem 1. Lebensjahr.

21:56 Uhr: Rabl spricht die geringe Geburtenrate an: "Wir haben hihe Kinderarbeit und Defizite in der Ausbildung. Was läuft schief?"

21:55 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Beim Thema Frauen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie punktet Faymann. Zeigt sich zum ersten Mal emotional und engagiert. Tritt für ein modernes Frauenbild ein. Diesmal zeigt Spindelegger Humor: "Wer wird auf Ihr Kind aufpassen Frau Milborn?" Erstmals Lacher für Spindelegger....

21:54 Uhr: Faymann spricht nicht nur von der Kinderbetreuung sondern auch von Pflegeeinrichtungen.

21:53 Uhr: Rabl fragt nach der Vereinbarkeit von Familie bzw. Mutterschaft und Arbeit. Spindelegger ist für eine Flexibilität in den Betrieben, aber man brauche auch mehr Geld. Faymann will auf die hohe Berufstätigkeit Rücksicht nehmen.

21:50 Uhr: Die beiden Kandidaten sind sich da relativ einig: die Angebote müssen ausgebaut werden.

21:48 Uhr: Eine Lehrerin, die gleichzeitig auch Mutter ist, kritisiert, dass Eltern nur 5 Wochen Urlaub, Kinder aber alleine im Sommer neun Wochen Ferien habe.

21: 48 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Spindelegger ist sichtlich zufrieden mit sich: Er sagt Faymann, er sei eh für die Ganztagesschule. Er sei nur "gegen Zwang: Da sind wir doch einig", fragt er den Kanzler süffisant. Auch hier merkt man: Der VP-Chef war auf potenzielle Angriffe gut vorbereitet. Bildung ist bekanntlich Faymanns Steckenpferd. Er konnte es noch nicht ganz gegen Spindelegger ausspielen. Aber er hat immerhin seinen "Paukenschlag" setzen können: Er wolle die Mittel für den Ausbau der Ganztagesschulen verdoppeln...

21:47 Uhr: Spindelegger will keine Bevormundung, sondern Wahlfreiheit für die Eltern, in welche Schule ihr Kind geht.

21:44 Uhr: Spindelegger erzählt, dass seine beiden Kinder in öffentliche Schulen gehen. Er betont nochmal die Bedeutung des Gymnasiums für die Bildung. Er kündigt einen Beschluss zum Lehrerdienstrecht nach der Wahl an - wenn er gewählt wird.

21:43 Uhr: Faymann will in die Bildung investieren, aber nicht auf Kosten der Infrastruktur. Er will ganztägige Schulformen stärken. Zudem bricht Faymann eine Lanze für seinen Vorschlag beim Lehrerdienstrecht.

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Faymann taut wieder auf und übt sich ein wenig in Populismus: Es stimme, dass man "Milliarden für Banken ausgegeben haben, die wir besser für die Bildung ausgegeben hätten". Allerdings sind auch die Passagen zur Bildung wenig überraschend. Beide Kandidaten betonen ihre Positionen. Spindelegger betont hier plötzlich Gemeinsamkeiten.

21:42 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Gleich nach der Pause geht es um Bildung. Damit ist Faymanns Lieblingsthema dran. Hier kann er sich gut von der ÖVP abgrenzen. Spindelegger spricht einen Frager direkt an. Lässt sich bei dem Thema nicht in die Defensive treiben. Wurde von seinen Beratern sichtlich gut darauf vorbereitet.

21:41 Uhr: Faymann betont, dass man Sport gar nicht früh genug fördern kann. Man werde die Anstrengungen verstärken. Auch Spindelegger ist für eine frühe Sporterziehung - Stichwort "Tägliche Turnstunde". Außerdem will er nicht nur in der Neuen Mittelschule investieren, sondern auch in die normale AHS.

21:39 Uhr: Drei Fragen zum Thema Bildung:

  • "Vergessen wir nicht, bei den Kindern anzusetzen. Ihnen kreatives Turnern zu Ermöglichen und etwas positives weiterzubeben."
  • "Fürchten Sie nicht, dass die Konflikte rund um das Bildungssystem auf den Rücken der Schüler ausgetragen wird."
  • "Es weden Milliarden für Autobahnen investiert, aber Schüler und Studenten sitzen in Containern und auf dem Boden. Finden Sie das richtig?

21.35 Uhr: Das erste Thema in der zweiten Halbzeit ist die Bildung.

21:34 Uhr: Es geht wieder weiter.

© TZ ÖSTERREICH/Schröder

(c) ÖSTERREICH

21:27 Uhr: Faymann und Spindelegger unterhalten sich im Freien vor dem Studio ganz freundschaftlich....

21:25 Uhr: Bei den oe24-Usern hat Michael Spindelegger besser abgeschnitten: 58,54% sind der Meinung, dass er sich besser präsentiert hat, als Kanzler Werner Faymann (41,46%).

21:18 Uhr: Pause! Faymann und Spindelegger kommen laut lachend aus dem Studio! Faymann auf die Frage, ob er sich gut unterhält: "Ja!" und lacht laut dazu, Spindelegger zieht Rabl auf: "Sie sagen 10 Milliarden, warum nicht gleich 20?" Faymann lacht weiter.

21:11 Uhr: In der Pause analysiert Körpersprache-Experte Hübner die beiden Kandidaten. Er lobt beide. Spindelegger sei schon aufgewärmt in die Sendung gekommen und sehr offensiv gestartet. Faymann startete eher defensiv, aber alles in allem ist der Experte begeistert.

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Spindelegger hat stark angefangen. Faymann wirkte zu Anfangs in der Defensive und wurde dann immer stärker. Beide haben sich liebevoll eingeschenkt, aber man merkt: Die Zwei wollen nach der Wahl weiter miteinander arbeiten. Liebevolles necken als Gesamtmotto ;)

21:10 Uhr: Faymann kündigt an, bei den Regierungsverhandlungen schon erste Ergebnisse einer Wohnkommission mitzubringen - mit dem Nachsatz: "Wenn der Wähler uns wieder das Vertrauen schenkt."

21:08 Uhr: Faymann legt eine Balkengrafik vor, die die unterschiedlichen Verteuerungen bei Wohnungen in Östererich zeigen. Es entwickelt sich eine amüsante Diskussion über die verschienden Farben der Balken, weil ausgerechnet die höchste Verteuerung rot eingefärbt ist.

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: In Minute 50 bringt Spindelegger erstmals den Angriff aufs rote Wien und das Wohnthema. Hier kommt jetzt auch der Angriff auf den "langjährigen Wiener Stadtradt Faymann". Faymann war darauf vorbereitet, zeigt ihm ein Taferl - frei nach Jörg Haider? Spindelegger mokiert sich über die "rote Farbe". Faymann: "Lass die Farbe weg". Spindelegger distanziert sich nebenbei von der FPÖ: "Da ist auch viel Blau darauf. Das passt nicht zu uns."

21:06 Uhr: Beim Thema Wohnen erklärt Spindelegger, dass er für eine Gebührenbremse ist. Allerdings zielte die Frage auf die hohen Mieten ab. Er spricht die leerstehenden Gemeindewohnungen in Wien an.

21:04 Uhr: Spindelegger zeigt sich als Freund des kleinen Mannes. Er wirft Faymann vor, dass dieser sich mit Vertreter der Großkonzerne Siemens und voestalpine getroffen hat. Mittelbetriebe würden aber 99% der Betriebe in Österreich ausmachen.

21:03 Uhr: Spindelegger bringt als Beispiel für einen Mittelbetrieb einen Spengler, den er persönlich kennt. Faymann witzelt: "Bitte gib mir mal die Adresse von dem Spengler, zu dem will ich auch fahren."

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Faymann taut zunehmend auf. Scherzt nun auch mit Spindelegger nachdem dieser die "Faymann-Steuern" angreift. Der Kanzler fühlt sich offensichtlich immer sicherer. Spindelegger bleibt ruhig. Kontert jetzt: "Gehen wir gemeinsam zu den Unternehmern bei denen ich war. Jetzt verwendet Spindelegger bewusst immer wieder das Du-Wort: "Geh mit mir zu den Unternehmern." Bekennt sich zur Finanztransaktionssteuer.

21:01 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Auffallend ist, Faymann erhielt bereits drei Mal Applaus. Spindelegger noch nicht. Faymann spielt ein wenig mit den Moderatoren und zeigt sich von seiner humorvollen Seite. Als Spindelegger auf eine Frage keine explizite Kritik an Faymann übt, wirft der Kanzler ein: "Sind Sie jetzt enttäuscht Herr Rabl", und erntet prompt Applaus vom Publikum.

20:59 Uhr: Eine Hausbauerin fragt, wie man als normaler Arbeiter mit der  Vermögensteuer zu Recht kommen soll. Faymann will Menschen mit über einer Million Euro zusätzlich besteuern - "Das würde aber nur ganz Wenige in Österreich treffen." Spindelegger kündigt an, dass es keine Erbschaftssteuer geben wird, wenn er Bundeskanzler wird.

20:57 Uhr: Kleiner Seitenhieb von Werner Faymann: "Von welchen Experten reden Sie (Rabl) denn hier? Von denen von der FPÖ vielleicht." Spindelegger solidarisiert sich gleich mit seinem Regierungspartner.

20:57 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Rabl kritisiert Regierung wegen Progression und Steuern. Faymann antwortet nun geschickt mit "wir haben beide"... Der Kanzler betont - abseits von Angriffen - überhaupt auffallend oft das gemeinsame Regieren mit Spindelegger immer wieder hinzuweisen. Spindelegger versucht sich jedes Mal wieder aus der Umklammerung zu lösen.

20:56 Uhr: Rabl will mit einer Verwaltngsreform 5 bis 10 Milliarden Euro einsparen. Spindelegger will erst nach einem ausgeglichenen Budget darüber diskutieren.

20:54 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Nach einem amikalen ersten Drittel wird die Stimmung zwischen den Kanzlerkandidaten zunehmend aggressiver. Faymann sagt nun mit betont ernster Miene, dass er einer Arbeitslosen "gerne meine Nummer gebe". Damit ist er mit Spindelegger gleichgezogen, der bereits in den ersten zwei Minuten einem jungen Mann aus dem Publikum angeboten hat ihm "bei Bewerbungen zu helfen". Beide versuchen sich Volksnah zu geben. Spindelegger geht immer wieder in Schritten aufs Publikum zu. Vorbild USA?

20:53 Uhr: Für Spindelegger ruhen sich viele Wiener auf der Mindestsicherung aus. Er will das genauer kontrollieren. Sozialmittel soll nur jenen zu Gute kommen, die sie wirklich verdienen.

20:51 Uhr: Eine alleinerziehende Mutter, die Mindestsicherung bezieht, kritisiert, wie auf Sozialämtern mit ihr Umgegangen wird. Kanzler Faymann bietet ihr an, nach der Sendung mit ihr zu sprechen und sich ihren Einzelfall anzusehen.

20:49 Uhr: Faymann verteidigt die Mindestsicherung: "Mindestsicherung ist aber keine Hängematte."

ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Vizekanzler versucht offenbar jetzt Faymann mit eigenen Waffen zu schlagen und wirft ihm mangelnde Gerechtigkeit vor. Faymann kontert sofort, sagt Spindelegger im demonstrativen DU-Wort "Wir haben die Mindestsicherung gemeinsam eingeführt Michael". Man merkt, dass der SP-Chef das DU-Wort bewusst im Duell einsetzt. Du-Wort als politische Waffe....

20:47 Uhr: Spindelegger will Ungerechtigkeiten beseitigen. Nicht in Spanien oder Asien, sondern in Österreich. Er verbindet das mit einem Vorwurf an Faymann: Er kritisiert eine Unbgleichbehandlung der Arbeitnehmer in Österreich: "Du bist immer großzügig im Wegschauen bei Ungerechtigkeiten. Diese müssen wir abschaffen."

20:46 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Kanzler reagiert noch angefressener auf die Moderatorin. "Lasse mir Standort nicht schlecht reden". Milborn solle "nicht so überheblich reden". Und Faymann tritt jetzt als Regierungschef auf - versucht Spindelegger ins Boot zu holen. Der wehrt gleich ab: "Habe auch einen Vorwurf an Dich. Du bist gut im Wegschauen."

20:45 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Spindelegger erwähnt immer wieder "die Entfesselung". Faymann wirkt jedes Mal amüsiert und grinst auffallend. Faymann bleibt weiter auf seiner Linie: "Arbeit entlasten". Der SPÖ-Chef erwähnt in der 28. Minute erstmals die Bildung. Publikumsfrage irritiert sichtlich beide kurz: "Sie hatten fünf Jahre Zeit etwas zu unternehmen"...

Spindelegger wirkt erstmals angefressen, weil Moderatorin Milborn Regierung vorwirft "nichts gemacht zu haben". Faymann nickt. Regierung wieder einig...

20:43 Uhr: Faymann: Man muss Arbeitnehmer entlasten, weil sie zuviel bezahlen.

20:42 Uhr: Ein Gastronom fragt, welche Lohnnebenkosten gesenkt wurden. Er habe davon nichts mitbekommen. Wenn man einem Arbeiter 100 Euro Lohnerhöhung gibt, bekommt dieser nur 38 Euro ausbezahlt, führt er weiter aus.

20:40 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Spindelegger wird vom Publikum auf seinen Vorschlag 12 Stunden Tag angesprochen und kontert mit Flexibilisierung. Faymann: "Wir brauchen keine Lohnkürzungen." Der SPÖ-Chef gibt, wie erwartbar, den "Arbeiterführer" - bleibt damit dem bisherigen SPÖ-Wahlkampf treu, der sich vor allem auf Kernwähler konzentriert. Spindelegger verteidigt sich. Versucht darzustellen, dass er Flexibilisieren wolle. "Regeln der Ökonomie kann auch Werner Faymann nicht außer Kraft setzen." Spindelegger wirft der SPÖ - auch wie zu erwarten - Klassenkampf. Bislang treten beide sehr erwartbar auf.

20:38 Uhr: Spindelegger will die Arbeitgeber weiter stärken, damit mehr Jobs entstehen. Er sieht keinen Klassenkampf zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sondern einen gemeinsamen Kampf.

20:37 Uhr: Rabl: "Kann man die Wirtschaft weiter entfesseln, ohne die Arbeitnehmer zusätzlich zu belasten?"

20:35 Uhr: Rabl fragt Spindelegger, ob Faymann für ihn ein "Lügen-Kanzler" ist? Spindelegger erklärt, dass Faymann sein Regierungspartner ist, er aber natürlich andere Vorstellungen hat. Außerdem verteidigt er seine Idee eines 12-Stunden-Tags.

20:34 Uhr: Spindelegger bemüht sich, sich von großen Konzernen zu distanzieren und betont, dass er sich für Klein- und Mittelbetriebe einsetzt und nicht für Mega-Konzerne. Als er mit "Hand hoch!" fragt, wer im Studio in einem Klein- oder Mittelbetrieb arbeitet, sorgt er für großes Gelächter unter den anwesenden Journalisten.

20:33 Uhr: Faymann will die Arbeitsnehmer entlasten und Besserverdiener und Unternehmer etwas mehr zur Verantwortung ziehen.

20:31 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Auffallend ist, dass sich Faymann und Spindelegger - wie von ÖSTERREICH angekündigt - duzen. Spindelegger fing an. Faymann zog nach: "Wen willst Du entfesseln". Debatte läuft zivilisiert ab. Aber die Spannungen zwischen Kanzler und Vize sind spürbar. Faymann wirft Spindelegger bereits in der ersten Viertelstunde "Blödsinn" vor - nach Spindeleggers Angriff auf SPÖ-Steuerpläne.

20:31 Uhr: Spindelegger attackiert Faymann: "Ich verstehe nicht, wieso Du neue Steuern willst."

20:30 Uhr: ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel analysiert: Das Setting erinnerte am Anfang an eine Mischung aus Gladiatoren und Germany's next Topmodel: "Nur einer kann Kanzler werden". Spindelegger gibt sich sehr offensiv. Für Faymann kam die Publikumsfrage sehr gelegen.

20:28 Uhr: Spindelegger tritt wieder für die Unternehmer ein. Wenn diese mehr Vertrauen haben und neue Aufträge bekommen, dann brauchen diese Arbeiter und somit gebe es dann mehr Jobs.

20:27 Uhr: Faymann will mit Konjunkturpaketen als Staat Arbeitgeber sein und so neue Jobs schaffen bzw. bestehende sichern. Bsp: Alpine: Durch gemeinsame Anstrengungen haben 80% der Arbeitskräfte, auch viele ältere, einen neuen Job gefunden.

20:25 Uhr: Die zweite Frage bezieht sich auf ältere Arbeitslose: "Wer nimmt schon einen 50-Jährigen?"

20:25 Uhr: Regeln sind für Faymann notwendig. Dieses sollen europaweit gelten. Aber gerade auf Österreich kann man Vertrauen.

20:24 Uhr: Michael Spindelegger hat sein Pult bereits verlassen, steht jetzt ein, zwei Meter daneben. Werner Faymann häkt seinen Platz noch.

20:22 Uhr: Spindelegger fällt Faymann ins Wort: Auch er will mehr Arbeitsplätze, darin sei man sich einig. Es soll sich nicht nur für die Arbeiter, sondern auch für die Firmen auszahlen, neue Jobs zu schaffen..

20:22 Uhr: Jetzt ist erstmals Werner Faymann am Wort. Trotz der geringsten Arbeitslosigkeit in Europa, ist jeder Arbeitslose einer zuviel, so der Kanzler. Seine zentrale These: "Von der Arbeit muss man leben können."

20:20 Uhr: Peter Rabl erklärt, dass zwei Millionen Österreicher weniger als 1.000 Euro verdienen.

20:18 Uhr: Spindelegger erklört, dass auch er mit einem Praktikum als Jurist begonnen hat, aber dass es dennoch genügend Arbeitsplätze geben muss. Ein Praktikum soll Erfahrungen bringen, ist aber kein Beruf, führt der ÖVP-Kandidat weiter aus. Er will dem Fragesteller sogar Tipps zum richtigen Bewerben geben.

20:18 Uhr: Die erste Frage geht an Michael Spindelegger: "Wie wollen Sie der Generation Praktikum Herr werden?"

20:17 Uhr: Bundeskanzler Werner Faymann betritt die Bühne, gefolgt von Vizekanzler Michael Spindelegger.

20:16 Uhr: Corinna Milborn erklärt, was heute passieren wird und stellt ihr Team rund um Peter Rabl vor.

20:15 Uhr: Es geht los! Das große Kanzler-Duell startet.

20:09 Uhr: Peter Rabl gibt sich wenige Minuten vor der Sendung noch völlig entspannt und witzelt über seine hochschwangere Kollegin Corinna Milborn: "Hoffentlich passiert heute nix. Naja, ich steh eh daneben und pass auf."

20:06 Uhr: Redezeit pro Kandidat ist jeweils eine Minute. Wer länger redet, wird verwarnt.

20:02 Uhr: Jetzt ist Faymann im Studio. Ein erstes Treffen der beiden Konkurrenten. Blitzlichtgewitter begleitet den Handschlag.

© APA/ Neubauer

(c) APA/ Neubauer

19:56 Uhr: Kanzler und Vizekanzler werden sich heute erstmals in einem TV-Duell duzen. Der Vorschlag kam von Spindelegger, Faymann stimmte zu.

19:52 Uhr: Vizekanzler Michael Spindelegger in der Maske:

© TZ ÖSTERREICH

(c) ÖSTERREICH

19:51 Uhr: Die ÖVP-Fans skandieren: "Auf gehts Michi, auf gehts!"

19:50 Uhr: Von beiden Parteien sind bereits jeweils 30 Fans vor dem Studio, jene der SPÖ sind etwas lauter.

19:45 Uhr: Kanzler Faymann steht vom TV-Zuschauer aus rechts, Vizekanzler Spindelegger links. Beide Kandidaten dürfen sich aber im inneren Kreis frei bewegen.

19:43 Uhr: Werner Faymann ist da. Seine Fans empfangen ihn mit "Hey hey, Werner Faymann, Bundeskanzler"-Rufen.

19:41 Uhr: Moderiert wird das Duell von Puls 4-Infodirektorin Corinna Milborn, die dafür sogar ihren Mutterschaftsurlaub unterbricht, und von Journalisten-Legende Peter Rabl.

19:37 Uhr: Nicht nur die 100 Studiogäste können heute Fragen stellen, sondern auch Fragen via Twitter, Facebook oder puls4.com werden von Gundula Geiginger an die Kandidaten weitergeleitet.

19:33 Uhr: Normalerweise wird aus diesem Studio die Champions League übertragen. Heute zeigen sieben fix installierte Kameras, eine auf einem Kran und eine mobile Steadicam das Duell zwischen Kanzler und Vizekanzler.

19:30 Uhr: In diesem Studio werden gleich zwischen Werner Faymann und Michael Spindelegger die Fetzen fliegen:

© Puls 4

(c) Puls 4

Startvorteil für SPÖ-
Kanzler Werner Faymann Experten sind einig: Hier kann viel gewonnen, gleichzeitig aber auch viel verloren werden. Es geht um Platz eins und damit um die Frage, wer Bundeskanzler nach der Wahl am 29. September wird – Faymann oder Spindelegger.

Faymann hat Amtsbonus Dabei hat Faymann einen Startvorteil: Noch hat die SPÖ keine groben Fehler gemacht, was in der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage zu sehen ist. In der Kanzlerfrage, bei Sympathie und Siegeserwartung – stets hat die SPÖ die Nase vorn. Dazu kommt, dass es der Amtsinhaber in einem TV-Duell leichter hat.

Spindelegger muss zeigen, "dass er Kanzler kann" ÖVP-Chef Spindelegger hat es doppelt schwer, so Polit-Experte Thomas Hofer: Zum einen müsse er angreifen, um Boden auf die SPÖ zu gewinnen – auf der anderen Seite dürfe er nicht zu aggressiv werden: „Er muss auch zeigen, dass er Kanzler kann.“

Für das Duell konnte Puls4 einen Profi verpflichten: Ex-ORF-Mann Peter Rabl moderiert erstmals seit 1986 ein großes Polit-TV-Event – ist aber betont cool. Auf die Frage, ob er eine Schlammschlacht befürchte, sagt er: „Wenn die beiden Herren eine Schlammschlacht wollen – bitte.“

Die Kandidaten mussten büffeln

 
© APA, Faymann und Ostermayer

Eines gleich vorweg: Auf die leichte Schulter nimmt keiner der beiden das heutige TV-Duell. Penibel haben sich Werner Faymann und Michael Spindelegger vorbereitet. „Das hat mehrere Stunden in Anspruch genommen“, sagt Spindeleggers Wahlkampfleiter Hannes Rauch. Er, Spindis Sprecher Thomas Schmid und Alexander Schallenberg sowie der deutsche Werbe-Guru Frank Stauss hätten Strategie und Themen ge

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