Im Straßenkampf

Ägypten: Austro-Panzer im Einsatz

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Vor elf Jahren war das Geschäft noch legal, heute wäre es verboten.

Er ist 50 Tonnen schwer und neun Meter lang. Militärs loben seine Beweglichkeit und Feuerkraft. Ägyptens Armee setzt bei der blutigen Niederschlagung von Protesten einen Kampfpanzer ein, mit dem das Heer im Kalten Krieg Österreich verteidigen wollte.

Ausverkauf
Im Jahr 2002 kaufte Ägypten 160 Panzer des Typs M60 A3 in Österreich. Das Bundesheer hatte den US-Tank ab 1997 durch den deutschen Leopard 2 ersetzt. Das Geschäft mit den Ägyptern kam also sehr gelegen. 31 Millionen Euro sollen damals geflossen sein übrigens nicht ins Heeresbudget, sondern in den allgemeinen Haushalt. Die eine Hälfte soll Ägypten bar gezahlt haben, die andere durch Warenlieferungen, vor allem Erdöl.

Andere Zeiten
In die Wege geleitet wurde der Deal vom damaligen Verteidigungsminister Herbert Scheibner (BZÖ, damals FPÖ)."Zur jetzigen Zeit wäre dieser Verkauf verboten", ist Rechtsexperte Heinz Mayer sicher.

Insgesamt exportierte Österreich allein im Jahr 2010 Kriegsgüter im Wert von 372,6 Millionen Euro in verschiedene Länder. Waffenlieferungen an Ägypten verboten die EU-Außenminister Mittwoch.

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