Wien

VP nennt Faymann "Panik-Kanzler"

16.08.2013

Wahlkampf um Arbeitszeit: Der SP-dominierte ÖGB will sogar Arbeitszeit verkürzen.

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© Johannes Kernmayer
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Das Thema längere Tagesarbeitszeit wird zum Wahlkampfschlager. Wie berichtet geht Kanzler Werner Faymann gegen den Plan von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner vehement vor, die tägliche Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden auszudehnen. Die SPÖ versammelte am Freitag in Linz Dutzende Betriebsräte sowie Metaller-Chef Rainer Wimmer, um gegen den Plan zu mobilisieren. Faymann: Die ÖVP sei zynisch zu den Arbeitnehmern – wenn sie längere Arbeitszeiten verlange.

Hundstorfer: „Arbeitnehmern entginge Milliarde“

Sozialminister Rudolf Hundstorfer rechnete vor, dass bei einer 12-Stunden-Tagesarbeitszeit den Arbeitnehmern Überstundenzuschläge von einer Milliarde Euro entgingen. Wenn schon Reform, dann will Hundstorfer die Zahl der Überstunden um 20 % verringern: So könnten 30.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Doch nicht nur das, der ebenfalls zur SPÖ gehörende ÖGB-Chef Erich Foglar trat am Freitag sogar für eine Arbeitszeitkürzung ein: „Die bessere Verteilung von Arbeit erreichen wir durch die Verkürzung der tatsächlichen Arbeitszeit, ausreichende Erholungsphasen und die bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.“

ÖVP weist die Vorwürfe des Kanzlers zurück

Die ÖVP ist indes empört vom der SPÖ: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner geht gegenüber ÖSTERREICH ungewöhnlich scharf mit dem Koalitionspartner ins Gericht. Ziel des ÖVP-Plans sei nicht eine verpflichtende 12-Stunden-Arbeit sondern flexiblere Arbeitszeiten – also eine „Win-win-Situation“ für alle.

Wirtschaftsminister Mitterlehner greift in ÖSTERREICH Faymann frontal an.
Zum 12-Stunden-tag: „Viele Beschäftigte würden sich ihre Arbeit gerne flexibler einteilen. Warum geben wir ihnen nicht einfach die Chance dazu, die passenden Lösungen auf der Betriebsebene zu finden?“

In Richtung Faymann:
„Ständig Arbeit zu plakatieren, aber Best-Practice-Modelle zu ignorieren, ist Zynismus. Der Panik-Kanzler sollte sich bei erfolgreichen Unternehmen wie BMW oder VW informieren, wie wichtig es ist, vorhandene Arbeit besser aufzuteilen. Die haltlosen Behauptungen der SPÖ belegen erneut, dass die SPÖ weder Wirtschafts- noch Arbeitsplatzkompetenz hat.“

 

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