Kanzler warnt

Krach um 12-Stunden-Tag

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Jetzt greift Faymann die ÖVP an. SPÖ: ÖVP plant Lohnkürzungen.

Es ist nur ein Nebensatz über Arbeitszeitflexibilisierung im ÖVP-Wahlprogramm – doch der führt nach einem ÖSTERREICH-Bericht zur großen Wahlauseinandersetzung zwischen SPÖ und ÖVP.

Kanzler Werner Faymann (SPÖ) tritt jetzt in ÖSTERREICH dem ÖVP-Plan entgegen: Konkret geht es um die Forderung von ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn auf 12 Stunden anzuheben.

SPÖ macht 12 Stunden zum Wahlkampfthema
Faymann macht das jetzt zum großen Wahlkampfthema: Heute treten in Linz neben dem Kanzler sowohl Sozialminister Rudolf Hundstorfer als auch Metallerchef Rainer Wimmer auf, um gegen den ÖVP-Plan zu mobilisieren. Gegenüber ÖSTERREICH nennt der SPÖ-Kanzler die ÖVP wörtlich sogar „zynisch gegenüber den Arbeitnehmern“. Und er wirft dem Koalitionspartner vor, mit zweierlei Maß zu messen: Bei den Lehrern habe man 33 Mal verhandelt – bei den anderen Arbeitnehmern plane die VP Lohnkürzungen.

„Bis zu 1.800 Euro weniger Zuschläge pro Jahr“

Im Sozialministerium von Hundstorfer hat man errechnet, was der Wegfall von Überstundenzuschlägen die Arbeitnehmer konkret kosten könnte: „Würden die ÖVP-Forderungen umgesetzt werden, verlieren jene rund 650.000 Vollzeitarbeitnehmer, die in Österreich Überstunden machen, insgesamt rund eine Milliarde Euro. Das bedeutet zwischen 1.350 und 1.800 Euro Lohn oder Gehalt weniger pro Jahr pro Beschäftigten“, heißt es da.

ÖVP-Chef Michael Spindel­egger hatte indes betont, dass „nicht jeder 12 Stunden am Tag arbeiten muss, sondern nur, wenn es manchmal im Unternehmen notwendig ist“.


Kanzler Faymann tobt: "ÖVP zynisch zu Arbeitnehmern"

In ÖSTERREICH findet Kanzler Faymann harte Worte in Bezug auf den Plan von ÖVP-Minister Reinhold Mitterlehner, künftig eine tägliche Höchstarbeitszeit von 12 Stunden zuzulassen.

Faymann in Richtung VP: „Das ist zynisch gegenüber arbeitenden Menschen. Bei den Lehrern haben wir 33 Verhandlungsrunden lang um eine Arbeitszeit von 24 Stunden in der Woche gerungen. Und bei allen anderen Arbeitnehmern sollen 12 Stunden am Tag kein Problem sein? Das ist doch nicht fair!“

Faymann rechnet vor: „Laut Berechnungen des Sozialministeriums drohen durch Wegfall der Überstundenzuschläge Lohnkürzungen bis zu einer Milliarde Euro.“
 

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