Alaba fehlt gegen Russen

Schobesberger erstmals im ÖFB-Teamkader

26.05.2015

Neben dem Rapid-Kicker auch Madl erstmals dabei. Pehlivan wieder zurück.

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Im provisorischen Kader der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft für das Auswärtsspiel in der EM-Qualifikation am 14. Juni gegen Russland scheinen zwei potenzielle Debütanten auf. Philipp Schobesberger von Rapid und Michael Madl von Sturm Graz könnten in Moskau zu ihrem ersten A-Länderspiel-Einsatz kommen - allerdings nur dann, wenn sie den "Cut" schaffen.

VIDEO: die wichtigsten Sager zum Kader von Marcel Koller


Das aktuelle 25-Mann-Aufgebot wird nämlich nach der letzten Bundesliga-Runde am Sonntag auf 23 Spieler reduziert. Seit längerer Zeit wieder mit dabei sind Jakob Jantscher (Luzern) und Yasin Pehlivan (Kayseri Erciyesspor), einberufen wurde auch Valentino Lazaro, der bei Salzburgs Meisterstück am Sonntag eine Oberschenkelverletzung erlitt. Dafür fehlen die verletzten David Alaba, Christoph Leitgeb, Veli Kavlak und Andreas Ulmer.
 

Der vorläufige Kader für das Quali-Spiel gegen Russland

 

Der Kader gegen Russland steht. Noch sind es 25 Mann, die Beginn der kommenden Woche auf 23 reduziert werden. #rusaut

Posted by Das Nationalteam on Dienstag, 26. Mai 2015

Rätsel um "Doppel-Sechs"
Durch diese Ausfälle dürften Julian Baumgartlinger und Stefan Ilsanker beste Chancen auf einen Platz im Mittelfeldzentrum haben. Als mögliche Alternativen nannte Teamchef Marcel Koller neben Pehlivan auch Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger, Kevin Wimmer und Madl.

Über den Sturm-Verteidiger sagte der Schweizer: "Er war in letzter Zeit auffällig und hat Erfahrung - und wir brauchen in Russland erfahrene Spieler." Auch Schobesberger sei in den vergangenen Wochen in der Bundesliga eine positive Erscheinung gewesen. "Er gefällt uns sehr gut, weil er immer versucht, den direkten Weg zum Tor einzuschlagen. Es gibt nicht viele solche Spieler. Wichtig ist, dass er auf dem Boden bleibt und seine Fähigkeiten verfeinert", erklärte Koller und ergänzte: "Das Einzige, was ihm noch fehlt, ist die Erfahrung."

Jantscher und Pehlivan feiern Comeback
Im Gegensatz zu Schobesberger gehörte Jantscher schon des öfteren unter Koller dem Teamkader an, nun kommt es zum Comeback. Über seine Verbindungen in die Heimat war Koller stets über die Leistungen des Luzern-Flügelspielers informiert. Von den Darbietungen Pehlivans überzeugte sich Koller per Video. "Er war schon bei uns dabei und kennt unsere Ideen", betonte Koller.

Zum Stamm der ÖFB-Truppe zählen Christian Fuchs, Marc Janko, Sebastian Prödl, Marcel Sabitzer, György Garics oder Heinz Lindner - bei ihnen allen ist offen, für welche Clubs sie in der kommenden Saison spielen. Vertragsverhandlungen im Teamcamp würde Koller nicht gerne sehen. "Aber wir haben mit solchen Situationen schon Erfahrung. Je nachdem, wie sich die Lage darstellt, werden wir kurzfristig entscheiden."

Keine Sorgen um Kapitän Fuchs
Dass Kapitän Fuchs sein bisher letztes Pflichtspiel am 31. März beim 5:0-Sieg in der EM-Quali in Liechtenstein absolvierte und danach bei Schalke nicht mehr zum Einsatz kam, bereitet Koller kein großes Kopfzerbrechen. "Er hat ja weiter mittrainiert und kann mit dieser Situation umgehen."

Auch zu Janko, dessen Verlängerung bei Sydney FC am Sonntag überraschend geplatzt war, hat Koller großes Vertrauen. "Er kann jetzt im Lehrgang zeigen, was er drauf hat." Ein starker Auftritt des Goalgetters in Russland wäre "ein gutes Bewerbungsschreiben".

Team kann auch ohne Alaba bestehen
Mit Führungsspielern wie Janko und Fuchs sei ein erfolgreiches Abschneiden in Moskau möglich, auch wenn mit Alaba der große Star fehlt. "Wir haben trotzdem einen guten Kader. Die Spieler haben schon bewiesen, dass sie als Mannschaft hervorragend auftreten und einzelne Ausfälle wegstecken können", erklärte Koller.

Die Abwesenheit von Alaba wollte der 54-Jährige nicht überbewerten. "Er war schon bei unserem 1:0-Heimsieg gegen Russland nicht dabei. Jetzt hat eben ein anderer die Chance, sich zu präsentieren. Gegen Russland wird es ohnehin nicht auf den Einzelnen ankommen. Wir müssen als Mannschaft funktionieren", betonte Koller.

Koller will auf Sieg spielen
Sein Team könnte als Tabellenführer der Gruppe G mit einem Unentschieden gegen die fünf Punkte zurückliegenden drittplatzierten Russen gut leben - dennoch wird die ÖFB-Auswahl gegen den WM-2014-Teilnehmer kein Rückzugsgefecht liefern. "Wir werden wieder versuchen, zu gewinnen, müssen auch frech spielen und uns nicht nur einigeln. In der Defensive wird entscheidend sein, dass jeder mitarbeitet", sagte der Nationaltrainer.

Seinen Lehrgang startet Koller am 2. Juni in Stegersbach, wo bis 5. Juni trainiert wird. Nach einem freien Wochenende werden die Vorbereitungen ab 8. Juni in Wien fortgesetzt, am 12. Juni erfolgt der Abflug nach Russland. Begleitet wird das Team von 800 bis 1.000 Fans. Die Spieler der Cup-Finalisten Austria und Salzburg stoßen ebenso mit Verspätung zur Auswahl wie Aleksandar Dragovic, der am 4. Juni mit Dynamo Kiew im Cupfinale engagiert ist. Auch Rubin Okotie rückt erst später nach, weil der 1860-München-Legionär am 2. Juni das Relegations-Rückspiel gegen Holstein Kiel bestreitet.

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