Geheimer FIFA-Plan

WM in Katar: Kommen 3x30 Minuten?

08.07.2011

Die Fußball-WM 2022 kommt nicht aus den Schlagzeilen. Jetzt neuer Ärger.

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Korruption hin, Wüstenhitze her - ein neues Gerücht stellt alles bisher Gewesene in den Schatten: Sollte es nicht gelingen, die Fußball-Stadien in der Wüste von Katar künstlich auf 27 Grad zu kühlen, könnte es statt 2x45 Minuten zur Premiere von 3x-30 Spieliminuten kommen.

Ingenieur verplappert sich
Die Katze aus dem Sack ließen weder die Organisatoren noch die FIFA (beide dementieren auffällig heftig), sondern ein gewisser Michael Beaven. Der Engländer ist Ingenieur der Arup Associates Gruppe und in dieser Funktion zuständig für die Kühlung der nagelneuen Katar-Stadien.

Stadien-Kühlung größtes Problem
Voreilig (?) war versprochen worden, der Wüstenhitze durch aufwändige Klimaanlagen in den Stadien Herr zu werden. Auf 27 "klimaneutrale" Grad wollte man die Temperatur auf den Rängen und am Spielfeld bringen - bei geschätzten 40 Grad im Schatten außerhalb des Stadions. Ab 29 Grad, so Beaven auf der zuletzt abgehaltenen "Katar Infrastruktur Konferenz", würde das Verletzungsrisiko bei den Spielern nämlich eklatant ansteigen.

Geheimer FIFA-Plan
Dann ließ Beaven die Katze aus dem Sack: Sollte es nicht gelingen, die Temperatur in den Stadien auf 27 Grad abzukühlen, plane die FIFA die Spiele in drei Dritteln zu je 30 Minuten auszutragen.

Heftige Dementi
Die Reaktion der FIFA war umgehend: ein heftiges Dementi. Auch das OK Katars sah sich veranlasst eine schriftliche Gegendarstellung herauszugeben: "Alle 64 Spiele werden in Co2-neutral gekühlten Stadien mit zwei Halbzeiten zu 45 Minuten ausgetragen, wie es die Regeln vorsehen."

Englische Medien trauen der FIFA dennoch zu, statt zwei Spielhälften aufs "Eishockey-System" von drei Dritteln umzusteigen - und zwar nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Geld ist bei der FIFA nach wie vor der größte Motivator und eine Pause mehr bedeutet natürlich auch mehr Möglichkeiten, um Werbung zu schalten...

3x30 Minuten regelkonform
Übrigens: Regelwidrig wären 3 Spielabschnitte zu 30 Minuten nicht. Laut FIFA-Statuen wird die Spielaufteilung nämlich den jeweiligen Organisatoren überlassen. Sehr schwammig heißt es im Punkt 7 des Regelwerks nämlich: "Sofern zwischen den beiden Teams und dem Referee nichts anderes vereinbart wurde, besteht ein Spiel aus zwei Hälften zu je 45 Minuten Spieldauer." Reichlich Platz für eine Neuauslegung dieser Regel also.

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