Hamilton im Kreuzfeuer

Mercedes-Bosse ärgert irrer Asphalt-Krimi

27.11.2016

Hamilton spielte Motorsport-Schach. Das ärgert Wolff und Lauda gehörig.

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Um 15:42 Uhr hatte es Nico Rosberg geschafft: Hinter seinem Erzrivalen fuhr er über die Ziellinie. Der wohl schönste zweite Platz seiner Karriere. Er ist neuer Weltmeister der Formel 1, erklomm zum ersten Mal den Motorsport-Olymp. Und diesen Moment musste er sich beim letzten Grand Prix der Saison hart erkämpfen.

+++ Rosberg ist neuer Formel-1-Weltmeister +++

Lewis Hamilton ließ sich in Führung liegend zurückfallen, wurde gegen Ende immer langsamer. Mit Kalkül. Er schob so die Spitze zusammen. Rosberg musste zittern. Er hatte plötzlich den Ferrari von Sebastian Vettel im Getriebe, direkt dahinter lauerte Max Verstappen. Bis zur letzten Runde. Bis zur letzten Kurve. Bis zum letzten Gangwechsel.

"Das war nicht das schönste Rennen meines Lebens. Ich bin so froh, dass die letzten Runden vorbei sind", jubelt Rosberg auf dem Podium. Er rettete den WM-Titel mit fünf Punkten Vorsprung - und mit knapp einer Sekunde. Hamilton hatte alles versucht, um den 31-jährigen Deutschen aufzuhalten. Sehr zum Leidwesen der Mercedes-Bosse.

"Das ist ein Regelverstoß"

"Ich ärgere mich über Lewis, dass er den eigenen Erfolg gegenüber Vettel gefährdet. Das müssen wir uns genau anschauen“, sagt Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender, erbost. Mehrfach wurde Hamilton über Boxenfunk hingewiesen, schneller zu fahren. Dessen Konter: "Ich bin mit meiner Position zufrieden."

Teamchef Wolff betont danach im ORF: "Diese letzten Runden haben sehr viel Kraft gekostet, weil er sich nicht an die Anweisung gehalten hat. Er hat Nico in den Verkehr gedrängt und das ist gegen das, was abgesprochen war. Es ist ein Regelverstoß. Es geht um die WM, klar. Da ist vielleicht mehr erlaubt als sonst."

Es herrscht Gesprächsbedarf

Nichtsdestotrotz war die Silber-Beletage verstimmt. Hamilton gratulierte Rosberg zwar artig, in Zukunft birgt die Konstellation aber noch mehr Explosionsgefahr. Nicht zuletzt ob der Geschehnisse in Abu Dhabi. "Er untergräbt damit unsere gesamte Struktur. Er setzt einen Präzedenzfall für zukünftige Events", legte Wolff gegenüber RTL nach.

Es herrscht Gesprächsbedarf bei Mercedes. Zu oft krachte es in der Vergangenheit. Zu stark sind die Egos beider Fahrer. Rosberg jedenfalls war das ab 15:42 Uhr egal. Er schrie: "Yes, World Champion!"

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