Erstrunden-Aus

Wimbledon: Bittere Lehrstunde für Paszek

30.06.2015

Vorarlbergerin kommt nur zu vier Spielgewinnen.

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Ihr erstes Match im Hauptbewerb eines Tennis-Grand-Slams seit einem Jahr ist am Dienstag für Tamira Paszek mit einer Ernüchterung zu Ende gegangen. Die Vorarlbergerin unterlag zum Wimbledon-Auftakt der Australierin Casey Dellacqua in 56 Minuten 2:6,2:6, ohne eine ihrer drei Breakchancen verwertet zu haben. Damit hält in Einzelrunde zwei nur noch Dominic Thiem Österreichs Farben hoch.

Paszek stand gegen die 30-jährige Dellacqua von Anfang an auf verlorenem Posten. In beiden Sätzen geriet sie mit zwei Breaks gegen sich 0:4 in Rückstand, danach ging es mit dem Aufschlag. "Es ist alles sehr schnell gegangen", sagte die 24-Jährige. "Sie hat in den ersten drei Games sieben direkte Winner geschossen." Paszek habe dann versucht, mehr zu riskieren. "Das hat aber leider nicht ganz so gut funktioniert."

Auch ihre Service-Leistung sei zu schwach gewesen. "Es waren viel zu viele zweite Aufschläge", erklärte die Dornbirnerin. "Ich habe nicht so solide gespielt wie in der Quali." Der Hauptbewerb sei für die ÖTV-Nummer zwei zudem wie der Start in ein neues Turnier gewesen. "Es waren vier Tage Pause. Und sie (Anm.: Dellacqua) hat die Linien, die Ecken getroffen." Die Weltranglisten-61. Dellacqua kam auf 19 Winners, Paszek auf fünf.

Ihre Erwartungshaltung für Wimbledon sei aber nicht so hoch gewesen, dafür sei der Aufholbedarf noch zu groß. "Die anderen haben gespielt die letzten zwei Jahre, ich habe mich da mit meinen Verletzungen beschäftigt." Erst vor den French Open war es wieder aufwärtsgegangen. "Seither kann ich mich damit beschäftigen, wie komme ich ins Spiel rein, wie öffne ich den Platz, wie gewinne ich Punkte."

Für Paszek sei die glatte Niederlage aber keine Fortsetzung einer zähen Phase. "Es ist viel eher eine happy Zeit, wieder gesund auf dem Platz zu stehen. Dass ich wieder in den Top 100 stehe, braucht es einige Schritte." Die in den vergangenen Wochen gewonnene Spielpraxis sei positiv gewesen. "Da habe ich 15, 16 oder 17 Matches gespielt. Das ist genau das, was ich brauche. Die Resultate werden früher oder später kommen."

Noch im Herbst habe die ehemalige Weltranglisten-26. an ein mögliches Karriere-Ende gedacht. "Es war eine kurze Zeit - so im September, Oktober - wo ich gesagt habe, ich schmeiße alles hin. Es war kein Trainingsreiz mehr da. Es war kein Spaß, keine Motivation mehr da. Ich habe aber realisiert, dass es daran liegt, dass es mal Zeit ist, eine Pause zu machen, auch körperlich."

Im folgenden Aufbau sei es ein Vorteil gewesen, dass sie schon einmal eine lange Verletzungspause hinter sich habe. "Daher war ich geduldiger. Es war leichter, sich die Zeit dafür zu nehmen." An ihrem Trainingsort Dornbirn sei es sehr gut gelaufen. Coach Larri Passos, mit dem Paszek zum dritten Mal und seit wieder mehr als einem Jahr arbeitet, komme zeitweise und aus Brasilien. Ansonsten wird bei den Turnieren gearbeitet.

Mit der neuen Motivation wird Paszek eventuell als nächstes einen Challenger in Frankreich bestreiten, oder eine Trainingswoche einlegen. Es folgen die Turniere in Bukarest und Bad Gastein, wo sie per Wildcard und das erste Mal dabei sein wird. "Da freue ich mich riesig drauf", meinte sie über ihren Premieren-Auftritt beim Heim-Event.

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