Vor Weltcup-Auftakt

Klammer über fünf heiße Ski-Fragen

16.10.2010

Vor Sölden nimmt Franz Klammer den Herren-Weltcup unter die Lupe.

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Ich habe noch nicht einmal meine Golfschläger eingewintert, da bekommen wir die ersten Skiweltcup-Rennen ins Wohnzimmer serviert. Gut so! Das erste Abtasten macht echt Sinn. Nicht nur für die Rennläufer, sondern, wie die TV-Einschaltquoten beweisen werden, auch für die Fans.

Wie wichtig ist der Auftakt in Sölden?
Der erste Riesentorlauf ist ein Rennen ins Ungewisse. Erst danach weiß jeder: Bin ich bei der Musi dabei, oder fehlt noch was? Wie gut funktioniert mein Material im Ernstfall? Dass nach Sölden Zeit zum Nachjustieren ist, macht den frühen Saisonstart noch wertvoller.

Was ist unter Cheftrainer Mathias Berthold anders?
Vieles! Ich habe mich im Sommer lange mit Mathias unterhalten, und alles klingt vielversprechend: Mathias hat es geschafft, unser Team zusammenzuschweißen, das Feuer wieder zu entfachen. Er hat neue Begeisterung reingebracht, Motivation. Und aus fast jedem Läufer-Interview hört man heraus, wie sehr es alle schätzen, dass jetzt ein ehemaliger Rennläufer das Sagen hat.

Wird es in Sölden einen „Trainer-Effekt“ geben?
Es wäre naiv, zu glauben, dass sich gleich beim ersten Rennen alles schlagartig ändern würde. Ich bin aber überzeugt davon, dass sich der Erfolg während der Saison einstellen wird. Sölden sollten wir einmal abwarten ...

Warum tun sich unsere Asse in Sölden so schwer?
Es ist sicher kein Zufall, dass es seit Hermann Maier (2005) keinem ÖSV-Läufer gelungen ist, dort zu gewinnen. Man könnte sagen: Das ist einfach nicht unser Hang. Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen: Unsere Läufer haben in den vergangenen Jahren immer wieder den Fehler gemacht, zu direkt in die Tore zu fahren. Und sie sind mit den beiden extrem schwierigen Übergängen nicht zurechtgekommen. Aber gerade Benni Raich sollte das langsam in den Griff bekommen.

Wer wird den Gesamt-Weltcup gewinnen?
Ich tippe auf die üblichen Verdächtigen: Titelverteidiger Carlo Janka, Aksel Lund Svindal und Bode Miller, der sich heuer ernsthaft – wie schon lange nicht – vorbereitet hat. Auch den alten Didier Cuche darf man nicht unterschätzen. Und Raich? Für Benni wird es verdammt hart. Nur wenn er wieder mehrere Rennen gewinnt, hat er eine Chance!

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