Alarm am Wahltag

Hacker und Terror könnten US-Wahl gefährden

08.11.2016

Die amerikanischen Sicherheitsbehörden sind am Wahltag besorgt.

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© Reuters
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Die ganze Welt blickt mit Spannung auf die bedeutendsten Wahlen der Welt. Wer wird Barack Obama im Weißen Haus ablösen - Hillary Clinton oder Donald Trump? Die US-amerikanischen Sicherheitsbehörden zeigten sich jedoch zuletzt besorgt. Einerseits bestünde am Wahltag akute Terrorgefahr, andererseits könnten Hacker-Angriffe, zum Beispiel aus Russland, die Wahl gefährden.

Terror-Gefahr durch Al-Kaida

US-Bundesbehörden haben vor Anschlägen der Al-Kaida auf New York um den Wahltermin am Dienstag herum gewarnt. Die Polizei der Wirtschaftsmetropole erklärte am Freitag, die Hinweise seien unkonkrete und würden geprüft. Man arbeite dabei mit der Bundespolizei FBI und anderen Sicherheitsbehörden zusammen.

Ein Sprecher der für die Flug- und Seehäfen zuständigen Port Authority bestätige die Warnung, nannte jedoch keine Einzelheiten. Aus Regierungskreisen in Washington erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, es handle sich um unkonkrete Hinweise auf eine vergleichsweise niedrige Bedrohung durch die Islamistengruppe.

Der Sender CBS News hatte ohne Angabe von Quellen berichtet, die US-Geheimdienste hätten die Behörden in den Bundesstaaten New York, Texas und Virginia über etwaige Anschlagspläne der Al-Kaida für Montag gewarnt. Genaue Ortsangaben wurden nicht gemacht. Das FBI erklärte dazu allgemein, die Terrorabwehr in den USA sei wachsam. Eine Stellungnahme des Heimatschutzministeriums lag zunächst nicht vor.

Terror-Gefahr durch ISIS

Doch auch die IS-Terrormiliz könnte den Wahltag in den USA gefährden. Über das IS-Medienzentrum wurde dazu aufgerufen, amerikanische Wähler am Dienstag zu "schlachten". Darüber hinaus wurden in den USA ansässige Muslime dazu aufgefordert, keine Stimme abzugeben.

Unklar ist, was im Falle eines Anschlags wirklich passiert. Obwohl davon auszugehen ist, dass das US-Militär und die Sicherheitskräfte Vorkehrungen getroffen haben und für den Fall eines Anschlags gerüstet sind, ist es schwer zu sagen, inwieweit eine Attacke Einfluss auf die Wahl selbst hätte. Auch ob oder wie die Wahl fortgesetzt würde, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen.

Gefahr durch russische Hacker

Doch als eine noch größere Bedrohung für die US-Wahl werden Hacker, die die Wahl manipulieren könnten, eingestuft. Da Russland immer wieder ins Visier der Geheimdienste geraten ist, läuten bei Cyber-Experten die Alarmglocken. Denn das US-Wahlsystem sei im Netz und auf den Computern bei weitem nicht so gut abgesichert, wie es wünschenswert wäre. Vielerorts seien Wahl-Ausrüstungen schon lange nicht mehr weiterentwickelt worden, berichtet BILD.

Außerdem sei das System verwundbar, da es nicht zentral abgesichert sei. Fast jede Gemeinde verwende ihr eigenes System. Dennoch sehen manche Experten genau diesen Fakt als Stärke an. "Es gibt kein nationales System, das Hacker infiltrieren und damit die US-Wahl in ihrer Gesamtheit beeinflussen könnten", verkündete der Vorsitzende der Wahlkommission "Election Assistance Commission", Thomas Hicks.

Da jedoch vor allem die Swing States das Wahlergebnis beeinflussen, in denen es meist um einzelne Gemeinden geht, hinkt Hicks' Argument. Doch seien im ganzen Land Cyber-Teams gebildet worden, die eventuelle Attacken erkennen und abwehren sollen. Auch ein "Schnelleinsatz-Team" steht für Notfälle bereit.

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