Beben von L'Aquila

Suche nach Überlebenden eingestellt

12.04.2009

Der italienische Zivilschutz glaubt nicht, dass irgendein unter den Trümmern verborgenes Erdbebenopfer noch leben könnte.

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Für die Obdachlosen in den Zeltlagern der vom Erdbeben betroffenen mittelitalienischen Region Abruzzen hat ein trauriger Ostersonntag begonnen. In den 32 Not-Zeltlagern, in denen 18.000 Obdachlose untergebracht sind, wurde die Ostermesse zelebriert. Über 100 Priester waren im Einsatz.

Berlusconi vor Ort
Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi traf in L'Aquila ein, um Ostern mit den Obdachlosen zu verbringen. "Ich werde Sie nicht alleinlassen", versicherte der Premier. Er will kommende Woche einen weiteres Dekret mit Sonderfinanzierungen für die Betroffenen verabschieden. Damit soll Geld für den Wiederaufbau locker gemacht werden.

Papst spendet Schokoeier
Den Obdachlosen werden am Ostersonntag 500 Lämmer serviert. 500 Schokoladeneier sendete der Heilige Vater den obdachlosen Kindern. Benedikt XVI. entsendete hinzu Öl und Kelche für die Ostermesse im Erdbebengebiet. 10.000 Hostien und 32 Flaschen Wein für die Messe wurden von Pfarren aus ganz Italien geschenkt.

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Suche nach Opfern beendet
In L'Aquila wurde inzwischen die Suche nach Überlebenden eingestellt. Es gebe keine Chance mehr, weitere Menschen lebend unter den Trümmern zu finden, findet der Zivilschutz. Bisher wurden 293 Todesopfer gemeldet. Die letzten Vermissten waren alle tot gefunden worden.

Staatsanwalt eingeschaltet
In Italien tobt ein scharfer Streit über die unzureichende Bauqualität der Häuser nach dem katastrophalen Erdbeben in den Abruzzen, zumal auch zahlreiche jüngere Gebäude eingestürzt sind. Die Staatsanwaltschaft von L'Aquila hat eine Untersuchung eingeleitet um festzustellen, ob Missachtung der Bauregeln für den Einsturz öffentlicher Gebäude beim Erdbeben vom Montag mit verantwortlich sein können.

Auf Sand gebaut?
Baugesellschaften werden verdächtigt, in der Region Abruzzen, schlechten Zement gemischt mit Meeressand bei der Errichtung der Gebäuden verwendet zu haben. Ermittlungen sollen gegen mehrere Baufirmen laufen. Experten werden in der kommenden Woche mit der Überprüfung eingestürzter Häuser beginnen.

In L'Aquila wurden unter anderem das Krankenhaus und der Justizpalast schwer beschädigt. Beim Einsturz eines Studentenheims kamen mehrere Jugendliche ums Leben. "Wir müssen wissen, warum diese Gebäude so eingestürzt sind", verlangte der Bürgermeister L'Aquilas Massimo Cialente.

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