Neues Video

Al Kaida ruft zu Mord am Papst auf!

17.09.2006

Die Reaktionen auf die Papst-Rede in Regensburg ziehen immer weitere Kreise: Ein dem islamistischen Terrornetzwerk Al-Kaida zugeschriebenes Video ruft jetzt sogar zum Mord an Papst Benedikt XVI. auf!

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Im italienischen Privatsender TG5 wurde das Video gezeigt, das auch auf der Internet-Seite der TV-Station zu sehen ist (siehe links). In dem Video heißt es, es handle sich um eine "Botschaft an den Affen im Vatikan" und eine Antwort auf dessen Aussagen über den Islam.

In dem Video ist ein islamisches Schwert zu sehen, dass sich gegen ein Kreuz richtet. Danach folgen Bilder von Terrorchef Osama bin Laden, den Anschlägen vom 11. September, kampfbereiten Gotteskriegern und den "Hauptfeinden des Islam", nämlich US-Präsident George W. Bush und Großbritanniens Premier Tony Blair. Zu diesen habe sich jetzt auch Papst Benedikt XVI. gesellt, heißt es.

Mordaufrufe in Internetforen
TG5 berichtete zudem von weiteren Aufrufen zum Mord am Kirchenoberhaupt, die in Islamisten-Foren im Internet kursierten. So hat auch die Miliz der Sharia-Gerichte, die große Teile Somalias - einer ehemaligen italienischen Kolonie - kontrollieren, die Moslems in aller Welt zur Tötung des Papstes aufgerufen.

Anschlag auf den Vatikan
Auch eine bewaffnete irakische Gruppe, Jaich al-Mujahedin, hatte wegen der Islam-Äußerungen Papst Benedikts XVI. mit einem Anschlag auf den Vatikan gedroht, wie "Spiegel online" berichtete. In einer im Internet veröffentlichten Erklärung drohte die Gruppe den "widerlichen Kreuzrittern" damit, "nicht eher zu ruhen, bis eure Throne und eure Kreuze auf eurem eigenen Territorium zerstört sein werden". Mit direktem Bezug auf Rom und den Vatikan heißt es in der Erklärung, deren Echtheit nicht zunächst geklärt werden konnte: "Wir schwören, dass wir ihr Kreuz im Herzen von Rom zerstören werden (...) und dass ihr Vatikan getroffen wird".

Die italienischen Behörden würden die Drohungen sehr ernst nehmen. Der Polizeichef von Rom, Achille Serra, rief die Bürger aber auf, nicht in Panik zu verfallen.

Zur Vorgeschichte
Der Papst hatte bei einem Vortrag in Regensburg am Dienstagabend unter anderem die Äußerung eines mittelalterlichen Kaisers zitiert, der Prophet Mohammed habe "nur Schlechtes und Inhumanes" in die Welt gebracht. Er zitierte ferner einen Herausgeber der Reflexionen des Kaisers mit den Worten, der moslemische Gott sei "an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit". Diese Aussagen hatten in der islamischen Welt zu heftigen Protesten geführt.

Am Samstag hatte der Vatikan eine Erklärung verbreitet, wonach der Papst seine Wortwahl bedauere. Staatssekretär Tarcisio Bertone, der Außenminister des Vatikan, erklärte: Die Haltung des Papstes zum Islam stehe in Einklang mit der Lehre der Kirche, die "die Muslime achtet, die den einen Gott lieben". Deshalb sei der Papst "sehr bestürzt", dass Teile seiner Rede so geklungen haben könnten, dass sie die Gefühle gläubiger Muslime verletzten. Diese Passagen seien "so interpretiert worden, wie es nicht der Absicht" der Papstes entspreche, erklärte Bertone.

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