Kärnten muss Erstimpfungen stoppen

Kaiser schlägt Corona-Alarm: "Wir haben viel zu wenig Impfstoff"

26.01.2021

Im oe24.TV-Interview macht der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser deutlich, wie akut die Impfstoff-Situation in Österreich ist.

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Nachdem nach BioNTech/Pfizer auch der Corona-Impfstoff-Hersteller AstraZeneca Lieferverzögerungen gemeldet hat, kommt die ohnehin sehr schleppend gestartete Impf-Kampagne in Österreich erneut ins Straucheln. Die fehlenden Impfdosen sorgen für neues Chaos. In einem Bundesland ist die Situation besonders dramatisch. Denn Kärnten zieht die Notbremse und muss die Corona-Erstimpfungen schon stoppen. Das erklärte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ)am Dienstagabend bei Fellner! LIVE auf oe24.TV.

Kaiser: "Wir müssen am Wochenende stoppen"

"Wir haben die über 80-Jährigen jetzt auch schon in unsere Strategie miteingebunden. Müssen dort aber schon am Wochenende Stopp machen, weil wir zu wenig Dosen für die Erstimpfung haben", so Kaiser. Jetzt heißt es genau planen. "Wir müssen jene (Dosen, Anm. d. Red.), von denen wir wissen, dass wir sie haben, für Zweitimpfungen aufbewahren. Dasselbe gilt für den Bereich der Gesundheitsberufe. Auch hier haben wir zu wenig und alles was wir haben, verimpfen wir gemäß Impfplan innerhalb kurzer Zeit", so der Landeshauptmann.

Bis zu 13.000 weniger geimpfte Personen bis Ende März

Nach dem Bekanntwerden der Lieferengpässe habe man sich in Kärnten sofort beraten und die Strategie adaptiert. "Wir haben alles getan, um unseren Impfplan nach größter Vorsicht, dem anzupassen, von dem wir sicher wissen, dass wir es bekommen", erklärte Kaiser. Und die fehlenden Impfungen haben einen großen Einfluss auf den Fortschritt der Immunisierungen. "Ohne diese Reduzierungen hätten wir im ersten Quartal ca. 50.000 Personen erst- und zweitgeimpft. Durch die Reduzierungen sind wir jetzt bei ganz genau 37.000 bis 38.000 Personen", so Kaiser. Natürlich könne man, sollten die Probleme behoben werden, jederzeit wieder rauffahren und darauf hoffe er auch.

"Brauchen sehr, sehr, sehr viele Lieferungen"

„Es hängt alles von den Lieferbedingungen, der Liefermenge und der Verlässlichkeit ab“, stellt der SPÖ-Politiker klar. Um den Impfplan des Gesundheitsministeriums einhalten zu können und alle Menschen, die eine Impfung wollen, auch bis Anfang Sommer (Juni/Juli) zumindest erstimpfen zu können, „werden wir sehr, sehr, sehr viele Lieferungen bekommen müssen“, schlägt Kaiser Alarm.

Impfplan für über 80-Jährige wird jetzt verändert

Am Freitag entscheidet die EMA-Arzneimittelagentur über die Art der Zulassung für AstraZeneca. Bis zuletzt ist offen, ob der Vektorimpfstoff auch für über 65-Jährige zugelassen wird. In den Testprogrammen des britisch-schwedischen Konzerns wurden nur wenige über 65-Jährige damit geimpft.

AstraZeneca-Lieferungen im Februar an Österreich

  • 7. Februar: 63.354
  • 17. Februar: 97.763 Dosen
  • Ende Februar: 182.430 Dosen

 

Impfstoff soll auch Ältere schützen

In Großbritannien werden allerdings auch Ältere damit immunisiert. Und zumindest der Konzern – er will der EU im ersten Quartal 60 Prozent weniger als versprochen liefern – meint, sein Impfstoff würde auch Ältere schützen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober kündigte gestern jedenfalls einen neuen Impfplan für über 80-Jährige an.

Sein Ministerium hatte für Menschen dieser höchst gefährdeten Gruppe, die zu Hause wohnen, eine Impfung ursprünglich erst für März vorgesehen.

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Moderna für nicht mobile Menschen geplant

Das sorgte für Wirbel. Sollte AstraZeneca nur eine Teilzulassung für Jüngere erhalten, würden die Impfstoffe von Pfizer und Moderna aufgehoben werden.

Zudem kann Moderna, berichtet Impfweltmeister Israel, auch zu nicht mobilen Patienten gebracht werden. Pfizer soll für mobile Risikogruppen, Ärzte, Pfleger und nahe Kontaktpersonen reserviert werden. Sollte AstraZeneca zugelassen werden, würden Hausärzte impfen.

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