Bundesliga-Hit

Bayern nach 3:0-Erfolg bescheiden

24.11.2013


Vier Punkte Vorsprung auf Leverkusen, sieben auf den BVB.

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Über den Sieg der Bayern und sein persönliches Erfolgserlebnis in Dortmund zu sprechen - dazu hatte Mario Götze keine Lust. Wortlos verließ der 21-Jährige seine frühere Wirkungsstätte und ließ sich nach dem 3:0 entschuldigen. Nach dem Pfeifkonzert, das jede seiner Ballberührungen nach der Einwechslung in der 56. Minute begleitete, hatte Götze das Stadion zehn Minuten später verstummen lassen.

Nach Pass von Thomas Müller traf der vor der Saison für 37 Millionen Euro zum Rekordmeister gewechselte Jung-Nationalspieler aus 15 Metern mit dem Außenrist mitten in die schwarz-gelbe Seele. Mit dem 1:0 (66.) leitete Götze den keineswegs selbstverständlichen Sieg gegen die bis dato tapfer mithaltenden Dortmunder ein.

"Solche Geschichten sind typisch für den Fußball. Ich weiß nicht, ob es das auch woanders gibt", sinnierte Müller über Götzes Husarenstück. Nach dem Treffer hob der Schütze fast entschuldigend die Arme und verzichtete auf jeglichen provozierenden Jubel. "Marios Reaktion zeigt den großen Respekt vor seinem ehemaligen Club. Er ist eine große Persönlichkeit", lobte Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer.

Pep Guardiola hält Götze für einen "gut erzogenen Jungen". In einem längeren Einzelgespräch hatte der Bayern-Coach sein Mittelfeldjuwel vor dem Gipfeltreffen auf den Spießrutenlauf vorbereitet, brachte Götze aber erst in der zweiten Spielhälfte für den glücklosen Mandzukic. "Es war nicht einfach für Mario, er sollte es professionell angehen", sagte Guardiola.

Torschütze Götze machte sich kommentarlos davon
Selbst die BVB-Verantwortlichen äußerten sich voller Hochachtung über ihren ehemaligen Liebling, der nun beim größten Rivalen spielt. "Mario ist ein cooler Hund. Die Pfiffe machen ihm gar nichts", stellte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke fest. Jürgen Klopp, der die zu hoch geratene dritte Pflichtspiel-Pleite hintereinander erst einmal verdauen musste, verlor ebenfalls kein böses Wort über ihn. Im Gegenteil: "Dass Mario in der Lage ist, Tore zu schießen, haben wir auch schon festgestellt", meinte der BVB-Trainer. Dass ausgerechnet Götze die Pleite eingeleitet habe, mache sie auch "nicht schmerzhafter".

Klopp will den Fokus nun so schnell wie möglich auf das wichtige Champions-League-Heimspiel am Dienstag gegen den SSC Napoli richten. "Ich habe der Mannschaft gesagt: Sie haben fünf Minuten Zeit für Depressionen, dann geht es weiter."

Während der BVB um Kurskorrektur bemüht ist, erzielen die Bayern mit dem in Dortmund vor allem defensiv geforderten David Alaba immer neue Bestmarken. Noch nie in der Bundesliga-Historie hat ein Bundesliga-Club nach 13 Runden so viele Punkte (35) gesammelt. Die Serie ohne Niederlage wurde saisonübergreifend auf 38 Spiele ausgebaut. Zwar wächst bei der Konkurrenz die Sorge um einen erneuten Alleingang des Triple-Siegers, doch die Bayern fielen eher durch untypische verbale Zurückhaltung auf.

"Es war enger als es das Ergebnis aussagt. Ich kann mich doch jetzt nicht hier hinstellen und mich als deutscher Meister feiern lassen", erklärte Müller, der zwei Minuten nach Arjen Robbens feinem Heber (85.) mit dem dritten Treffer vor 80.645 Zuschauern den Schlusspunkt gesetzt hatte. Auch Kapitän Lahm warnte davor, den 24. Meistertitel schon jetzt als Selbstverständlichkeit zu begreifen: "Wir haben ein gutes Polster auf Dortmund und vier Punkte Vorsprung vor Leverkusen. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, jetzt schon mit der Meisterschaft zu rechnen."

 

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