Nach Derbysieg

Perfekter Frühjahrsstart für Rapid

10.02.2014


Alle drei Tore bei 3:1 gegen Austria aus Standards durch Hofmann.

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Rapid hat am Sonntag einen Traumstart ins neue Fußball-Jahr hingelegt. Durch das 3:1 im 308. Derby gegen die Austria kamen die Hütteldorfer erstmals seit 2008 mit einem vollen Erfolg aus den Startlöchern, gewannen zum ersten Mal seit fast vier Jahren ein Duell mit dem Erzrivalen vor eigenem Publikum und liegen als Tabellendritter schon vier Punkte vor den nun fünftplatzierten "Veilchen".

Trainer Zoran Barisic war die Erleichterung darüber anzumerken, künftig nicht mehr auf die Misserfolgsserie gegen die Austria im Hanappi-Stadion angesprochen zu werden. "Jetzt haben wir eine neue Serie - dass wir vier Derbys nicht mehr verloren haben", erklärte der Wiener.

Erfolg über Titelverteidiger
Der Sieg über den Titelverteidiger war laut Barisic verdient, weil Rapid über weite Strecken mehr vom Spiel hatte. "Wir haben gut begonnen und konnten gegen eine gut organisierte Austria immer wieder durchbrechen. Beim Gegentor haben wir uns nicht gut angestellt und waren dann etwas verunsichert, haben aber schnell wieder zurück in die Partie gefunden", analysierte der 43-Jährige.

Entscheidender Faktor für seine Mannschaft war die Stärke bei Standard-Situationen - alle drei Treffer entstanden aus ruhenden Bällen. "Das ist okay und gehört auch dazu. Aber natürlich wünsche ich mir auch Tore aus dem Spiel heraus. Die Chancen dazu hatten wir", meinte Barisic und gab zu: "Bei Standards gehört auch Glück dazu."

Hofmann-Standards entscheidend
Alle drei Standard-Situationen wurden von Steffen Hofmann ausgeführt. Der 33-Jährige lieferte eine gelungene Darbietung ab und strafte damit jene Kritiker Lügen, die den Kapitän schon zum alten Eisen zählten. "Ich habe die Kritik nie persönlich genommen. Ich weiß, was ich kann, wenn ich fit bin, und ich habe die komplette Vorbereitung mitgemacht", betonte Hofmann.

Den Erfolg über die Austria bezeichnete der Deutsche als "Sieg des Willens. Es war eine hart umkämpfte Partie, aber wir waren einen Tick aggressiver und wollten den Sieg mehr." Für den Mittelfeldspieler gab es von Barisic ebenso Lob wie für dessen Namensvetter Maximilian Hofmann, der in der Innenverteidigung eine zumeist abgeklärte Partie spielte.

Max Hofmann mit viel Lob
Der 20-Jährige rutschte in die Anfangsformation, weil Christopher Dibon wegen einer Sperre fehlte und Brian Behrendt zu Wochenbeginn von einer Muskelblessur gehandicapt war. Für Hofmann war es erst sein zweites Bundesliga-Match - das erste endete im vergangenen August beim 4:2 auswärts gegen Sturm Graz mit einer Roten Karte in der 2. Minute.

Durch seinen Derby-Auftritt mauserte sich der Abwehrspieler zu einem ernsthaften Anwärter auf einen Stammplatz. "Maximilian hat bewiesen, dass er ein wichtiger Teil der Mannschaft ist", erklärte Barisic, der nun vor einem "Luxusproblem" steht. Mit Hofmann junior sowie den wiedergenesenen Deni Alar und Michael Schimpelsberger steigt die Qual der Wahl bei der Aufstellung, zumal im Frühjahr auch die Doppelbelastung wegfällt. "Wir werden jede Trainingseinheit genau beobachten. Wer nicht 100 Prozent Gas gibt, wird überhaupt keine Chance haben", kündigte Barisic an.

Keine Personaldiskussion
Auf Personaldiskussionen wollte sich der Wiener aber erst gar nicht einlassen, vielmehr stellte er die Entwicklung des gesamten Teams in den Vordergrund. "Wir müssen uns als Mannschaft so präsentieren, dass es nicht relevant ist, wer spielt", forderte Barisic.

Zumindest am Sonntag funktionierte Rapids Mannschaftsgefüge besser als jenes der Austria, auch wenn Trainer Nenad Bjelica beschwichtigte: "Ich kann meinen Spielern nur bei den Standards was vorwerfen, sonst waren wir in allen Belangen so gut wie Rapid, vielleicht sogar besser. Wir haben uns defensiv sehr gut präsentiert und einige Chancen kreiert", behauptete der Kroate und ärgerte sich über Schiedsrichter Oliver Drachta. "Ich habe ein Männerspiel erwartet, aber es hat oft wegen kleiner Vergehen ein Foul gegeben."

Der Austria-Betreuer sprach von einem ausgeglichenen Spiel. "Eigentlich hat es so ausgeschaut, als ob es auf ein 1:1 hinausläuft. Rapid hat aber extrem von Standard-Situationen profitiert und dabei auch das nötige Glück gehabt", meinte Bjelica. Goalie Heinz Lindner haderte mit dem Verhalten seiner Mannschaft bei ruhenden Bällen. "Wir haben die Tore hergeschenkt. Diese Treffer waren allesamt zu verhindern."
 

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