Fünf-Punkte-Plan

Das wird neu in der Formel 1

25.01.2017

Neo-Boss Chase Carey träumt von "21 Super Bowls" in einer Saison.

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Die neuen Formel-1-Chefs stehen vor vielen Baustellen. Bernie Ecclestone habe zuletzt das Potenzial der Rennserie nicht mehr genutzt, kritisiert sein Nachfolger Chase Carey. Doch wo will die neue Spitze der Königsklasse des Motorsports den Hebel ansetzen? Hier ein Überblick, an welchen Schrauben Carey und Co. drehen wollen, um die Formel 1 wieder attraktiver für Zuschauer und Sponsoren zu machen.

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GRAND-PRIX-FORMAT: Einer von Careys Kernpunkten ist die bisweilen mangelnde Attraktivität der Renn-Wochenenden. "Es sollte eine Woche lang Spektakel mit Entertainment und Musik sein, Events, die eine ganze Stadt bewegen", lautet die Idealvorstellung von Carey. An manchen Austragungsorten ist die Formel 1 derzeit kaum sichtbar und fährt vor halbleeren Tribünen. "21 Super Bowls" wolle er während einer Saison kreieren, umriss Carey seine Idee.

REGELWERK: Ständige Technik-Neuerungen, Verbote und Reformen überfordern die Fans. Bestes Beispiel war im Vorjahr das peinlich gescheiterte Experiment mit dem neuen Qualifying-Format zu Saisonbeginn. Der neue Formel-1-Sportchef Ross Brawn will vieles vereinfachen, die Rennserie wieder zurück zu ihren Wurzeln führen. So könnte die künstliche Überholhilfe DRS ebenso abgeschafft werden wie die umstrittenen Hybridmotoren.

VERMARKTUNG: Auch die neuen Besitzer wollen viel Geld mit der Formel 1 verdienen. "In den vergangenen vier, fünf Jahren hat der Sport sein Potenzial nicht genutzt", sagt Carey. Auf dem US-Markt sieht Liberty noch große Wachstumschancen, zum Beispiel mit Stadtrennen in New York oder Los Angeles. Stars wie Lewis Hamilton und Max Verstappen sollen viel stärker positioniert werden, um junge Fans zu gewinnen. Dafür sollen die sozialen Netzwerke und digitale Medien viel mehr als bisher genutzt werden. Auch über neue TV-Technologien wie virtueller Realität sollen neue Zuschauer begeistert werden. Mehr Spektakel und mehr Fans würden auch neue Sponsoren in die Rennserie locken.

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FINANZSTRUKTUR: Ecclestones System fußte neben den TV-Einnahmen auf den Verträgen mit den Streckenbetreibern, von denen er immer mehr Antrittsgeld verlangte. Das raubte vor allem den Strecken im alten Kernmarkt Europa die Geschäftsgrundlage. Die neue Führung wird hier wohl ebenso gegensteuern wie beim Preisgeld-Modell, das wenige Top-Teams bevorteilte. Auch der satte Millionen-Bonus für Ferrari dürfte auf dem Prüfstand stehen. Die Diskussion um eine Budgetgrenze für die Rennställe will Ross Brawn wieder führen. Noch ungewiss ist, ob die Teams das Angebot von Liberty annehmen und sich über den Kauf von Anteilen als Investoren engagieren.

WETTBEWERB: Wenn auf Dauer nur ein Team gewinnt und höchstens zwei weitere um Siege mitfahren können, gerät die Formel 1 in die Sackgasse. Mehr sportliche Ausgeglichenheit, das Brechen der Übermacht der ressourcenstarken Rennställe Mercedes, Ferrari und Red Bull - dieses Ziel hat sich Ross Brawn gesetzt. "Wir alle kennen die Analogie von Leicester City - das wäre das Ideal in der Formel 1, wenn ein gutes Team in einem großartigen Jahr mit einem großartigen Fahrer wirklich eine Herausforderung bewältigen kann", beschreibt Brawn sein Traumszenario, mit dem der Konkurrenzkampf in der Königsklasse neu belebt werden soll.

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