Obwohl Christian B. in Haft sitzt

Maddie McCann: Verdächtiger seit zwei Jahren nicht befragt

16.04.2022

Christian B. ist im Entführungsfall Maddie McCann nach zwei Jahren noch immer nicht befragt worden – obwohl der Mann bereits wegen Vergewaltigung sitzt.

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Christian B. steht bereits seit 2020 im Fokus der Ermittlungen um das am 3. Mai 2007 an der portugiesischen Algarve-Küste verschwundene Mädchen. Der Deutsche ist wegen merfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft und hielt sich zum Zeitpunkt des Verschwindens in Praia da Luz auf. Zu den Anschuldigungen um den Fall McCann sei er aber bis heute nicht befragt worden. Das behauptet Christian B. in einem Schreiben an die Daily Mail, wie die britische Zeitung berichtet.

Seit B. von den Behörden als Verdächter eingestuft wurde, was im Juni 2020 weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, gibt es nach wie vor keine offizielle Anklage. Derzeit sitzt der 44-Jährige eine Haftstrafe ab. Er wurde wegen der Vergewaltigung einer 72-Jährigen verurteilt, die er 2005 in Praia da Luz vergewaltigt hatte – jenem Ort, wo zwei Jahre später Maddie verschwand.

Vorwürfe gegen Deutsche Behörden

In seinem Brief an die Daily Mail klagt B.: "Ich wurde bisher zu keiner der Behauptungen befragt, wie es das Deutsche Gesetz vorsieht. Aber es ist offensichtlich, dass die Deutschen Behörden, insbesondere das Justizministerium, Informationen an die Medien weitergeben, die mich verachtenswert erscheinen lassen."

Gegen die Ermittler erhebt er schwere Vorwürfe: "Mittlerweile müsste jedem mit halbwegs logischem Denken klar sein, dass die Deutschen Behörden alles Nötige tun, um ihre Fehler zu vertuschen." Gemeint seien eklatante Verstöße gegen das Deutsche Recht und Internationale Menschenrechte.

Verdächtiger vergleicht sich mit Juden

Dabei zieht B. auch einen fragwürdigen Vergleich: "Diese Äußerung meinerseits ist bisher nur als "Jammerei" belächelt worden, was mir einen ungefähren Einblick in die aussichtslose Lage der Juden bzw. der Minderheiten im Zweiten Weltkrieg gibt."

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