Konzert-Hit

„Sweet Dreams“: Dave Stewart ließ Wien mit Zeitreise in die 80er ausflippen

25.11.2023

Das ÖSTERREICH-Konzert von Dave Stewart als große 80er-Jahre-Party. 1.800 Fans feierten am Samstag im Konzerthaus das Hitfeuerwerk der Eurythmics und eine Tour-Überraschung.

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© Thomas Zeidler-Künz
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Bei „Sweet Dreams“ stand er Samstag Abend dann grinsend am Bühnenrand das Wiener Konzerthaus. Mit einer Anmutung, die irgendwo zwischen Freizeitclub-Animateur  und strengem Konzert-Kapellmeister angesiedelt war, dirigierte Dave Stewart das euphorisierte Wiener Publikum: Klatschen, Winken, jetzt etwas mehr Einsatz bitte. Als wäre das nötig.

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Nach knapp zwei Stunden Musikgeschichte war die Stimmung für 1.800 Fans beim ÖSTERREICH-Konzert am Siedepunkt, schließlich ließ Stewart mit der “Sweet Dreams 40th Anniversary Tour”, ja das Erbe seiner Eurythmics hochleben. Eine 80er-Jahre-Party mit allen Hits und ganz ohne Pathos. Nur Annie Lennox war nicht dabei. „Sie hasst das Touren. Gab mir jedoch den Segen für diese Show.“

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Drei Sängerinnen - Chart-Star Vanessa Amorosi („Absolutely Everybody“), die starke Soul-Stimme Iris und Stewarts 23-jährige Tochter Kaya - versuchten sie zu ersetzen. Das gelang unterstützt von einer rein weiblich besetzen fünfköpfigen Rhythmus-Partie meist erstaunlich gut.

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Vor allem bei Up-Tempo-His wie das um einen Funk-Part erweiterte „Missionary Man“ oder „Would I Lie To You“, wo es dann niemand mehr auf den Sitzen hielt, und der Unplugged-Version von „You Have Placed a Chill in My Heart“, die durchaus für Gänsehaut-Alarm sorgte. Selbst der  balladesken Mittelteil rund um „Thorn In My Side“, der in Paris noch von einigen Stimmschwächen geprägt war, erklang in Wien nahezu perfekt.

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Stewart, der schon beim Eröffnungs-Medley rund um „Never Gonna Cry Again“ den Damen den Vortritt gab und sich erst zu „This City Never Sleeps“ auf die Bühne schlich, hielt sich meist bescheiden im Hintergrund und übernahm nur für perfekt gesetzte Soli („The Miracle Of Love“) sowie erklärende Zwischenansagen das Mikrofon. Auch als er mit den Worten „Das ist zwar kein Eurythmics Song wurde aber in der selbe Zeit geschrieben“ eine absolute Überraschung ankündigte: Extra für Wien holte Stewart den Solo-Hit „Lily Was Here“ ins Programm. Ein echter Leckerbissen.

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Nach gediegenen Licht- und Nebel-Spielen, Schlachtgesängen für Roadie Jessi und dem Verzicht auf die während der Tour eigentlich obligaten Video-Show, ließ dann knapp vor 22 Uhr eine der berühmtesten Keyboard-Sequenzen der 80er Jahre Wien ausflippen. „Sweet Dreams“, seit Mai auch schon unglaubliche 40 Jahre alt, hat nichts an Brillanz, Power und Mitsing-Faktor verloren. Dass Dave Stewart die Hymne 23 Jahre nach dem letzten Wien-Konzert der Eurythmics doch noch einmal zu uns brachte darf durchaus als Geschenk angesehen werden.

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