Gefangen im Loch

Maly: WM-Schwimmer 
von Sand begraben

09.05.2011

Drama bei ÖSV-Training in USA. Spitzensportler in Lebensgefahr.

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© Sherriff's Office
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Im Wasser kann ihm niemand etwas vormachen, an Land packte den 21-Jährigen nach Abschluss des drei Wochen langen Trainings wohl der Übermut. Strotzend vor Kraft schaufelte der Star des Leistungszentrums Südstadt Sonntag auf einem Strand bei Miami mit einem Kübel ein zwei Meter tiefes Loch – und sprang hinein.

Falle
"Der Sand hat durch die Erschütterung sofort nachgegeben. Der Mann saß in einer furchtbaren Falle", so Sandra King von der Rettungszentrale Pompona Beach. Für die von entsetzten Zeugen gerufenen Helfer begann ein Kampf gegen die Zeit: "Es wäre möglich gewesen, dass noch mehr Sand nachrutscht oder er tiefer einsinkt. Also kämpften unsere Leute wie verbissen gegen die tonnenschweren Massen."

Gefahr
Zwei Stunden, von 17 bis 19 Uhr, steckte Jakub Maly bis zum Kinn fest, konnte sich keinen Zentimeter bewegen. Doch er bekam die Rettungsaktion bei vollem Bewusstsein mit. Alle paar Minuten gaben Sanitäter dem Sportler Sauerstoff gegen Schock und Atembeschwerden. Gleichzeitig gruben Feuerwehrleute mit bloßen Händen entlang seines Körpers in die Tiefe: "Wir haben die Seiten des Lochs dann mit Bodyboards, wie sie auch Rettungsschwimmer verwenden, abgestützt und sind immer weiter zu dem Verunglückten vorgedrungen", so Sandra King.

Spital
Schließlich war es vollbracht, Maly konnte aus seinem rieselnden Gefängnis befreit werden. Er wurde sofort ins nächste Krankenhaus gebracht. Montag dann die erlösende Nachricht von ÖSV-Präsident Paul Schauer: "Jakub war nur zur Überwachung im Spital. Inzwischen hat ihn sein Trainer abgeholt und es geht ihm gut, er hat keine Verletzungen erlitten. Uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen."

Montagabend flog Maly mit seinem Team wieder nach Wien zurück. Präsident Schauer: "Jetzt spricht nichts mehr dagegen, dass er im Juli bei der WM in Shanghai für uns punktet."

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