U-Ausschuss

Vertuscht ÖIAG-Chef Beyrer Skandal?

16.03.2012

Grüne & BZÖ werfen Beyrer Vertuschung der ÖVP-Finanzierung durch Telekom vor.

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© TZ ÖSTERREICH/Niesner
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ÖIAG-Chef Markus Beyrer, einst Berater von Kanzler Schüssel und dann Generalsekretär der Industriellen-Vereinigung, hat eine harte Woche vor sich: Er muss am Mittwoch in den U-Ausschuss. Und der Grüne Peter Pilz und BZÖ-Abgeordneter Stefan Petzner werfen dem Telekom-Aufsichtsrat-Boss vor, den Skandal zugunsten der ÖVP zu vertuschen.

Jagdgesellschaft
Für Pilz ist Beyrer „Mitglied der schwarzen Jagdgesellschaft rund um Alfons Mensdorff-Pouilly und Michael Fischer“. Tatsächlich war Beyrer – damals aber noch als IV-General – mehrfach bei Jagden Mensdorffs in Luising. Auch in Graf Alis schottisches Schloss Dalnaglar ließ er sich per Learjet bringen. Auf Kosten der Telekom, wie Telekom-Manager und ÖVP-Verbindungsmann Fischer im U-Ausschuss zugab.

Stammtisch
Fischer, Bey­rer sowie weitere Mensdorff-Jäger sind Mitglieder sowohl des „Jagdstamm­tisches“ im nö. Raiffeisenhaus als auch des „NÖ-Stammtisches“. Dass der ausgerechnet vom Wirtschaftsprüfer BDO gesponsert wurde, der im Auftrag der ÖIAG die Telekom „forensisch untersucht“, deckte BZÖ-Mann Stefan Petzner auf. Die BDO zog ihr Sponsoring daraufhin am Freitag zurück.

E-Mails
Besonders pikant: Pilz und Petzner werfen Bey­rer jetzt vor, Tausende Mails der Staatsanwaltschaft vorzuenthalten, die zahlreiche Fälle von Parteienfinanzierung in Richtung ÖVP beweisen. Petzner fordert sogar den Rücktritt des ÖIAG-Chefs.
Beyrers Sprecher weist die Vorwürfe zurück: „Selbstverständlich hat die Staatsanwaltschaft vollen Zugang zu den E-Mails, die BDO Deutschland zur Verfügung stehen. Alle Behauptungen, die in eine ­andere Richtung gehen, sind unrichtig.“

Tatsache ist aber: Noch am 24. Februar beklagte der zuständige Staatsanwalt Hannes Wandl in Aktenvermerken, die ÖSTERREICH vorliegen, dass er KEINEN Zugriff auf die E-Mails habe. Sogar von einer „Sicherstellungs-Anordnung“ war schon die Rede. Petzner: „Beyrer vertuscht zugunsten der ÖVP, solange es irgendwie geht. Er ist untragbar geworden.“

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