Kirgise verdächtigt ++ Mehrere Täter?

Russland jagt den Metro-Bomber

04.04.2017

Die Fahndung nach den U-Bahn-Mördern läuft auf Hochtouren. War es ISIS-Terror?

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Der Schock sitzt noch tief im sonst so stolzen St. Petersburg. Überall sind Polizisten postiert: Immerhin suchen russischer Geheimdienst und Polizei noch verzweifelt nach den Verantwortlichen für den grauenvollen Anschlag in der St. Petersburger U-Bahn:

  • Am Montag detonierte eine Nagelbombe – die offenbar in einem Rucksack versteckt war – zwischen zwei Stationen in der U-Bahn. Mindestens 14 Menschen wurden getötet, 45 verletzt.
  • Nachdem Montag per Fahndungsfoto offenbar ein unbeteiligter Mann verdächtigt wurde, behauptet nun der kirgisische Geheimdienst, dass der Täter ein 23-jähriger Islamist aus Kirgistan, Abbarschon D., sei.
  • Laut Nachrichtenagentur Tass suche der russische Geheimdienst auch nach einer Frau und einem Mann aus Zentralasien, die in die Tat verwickelt seien. Beide sollen ebenfalls aus Zentral­asien sein.
  • Unklar scheint noch, ob es sich um ein Selbstmordattentat gehandelt habe. Noch wird die DNA einer männlichen Leiche aus dem Zug geprüft.

Extremisten-Gruppe mit ISIS-Link als Auftraggeber?

Als mutmaßlicher Auftraggeber des Terrors – eine zweite Bombe wurde rechtzeitig entschärft – wird zudem die radikal­islamistische Terrorgruppe „Kaukasus-Emirat“ verdächtigt. Sie habe sich erst kürzlich ISIS angeschlossen. Russland kämpft in Syrien bekanntlich auf der Seite von Bashar al-Assad, auch gegen ISIS.

Russlands starker Mann, Präsident Wladimir Putin, hat in seiner Heimatstadt St. Petersburg rote Rosen für die Opfer niedergelegt. Und sich bislang ungewöhnlich zurückhaltend zu der Täter-Jagd gezeigt. Nur sein Ministerpräsident Dmitri Medwedew und die Staatsanwaltschaft bezeichneten die Tat bislang als Terror. I. Daniel

© Reuters

Putin in Russland politisch unter Druck

Ende März gingen 100.000 Menschen in sämtlichen russischen Städten auf die Straße, um gegen Korruption zu demonstrieren. Proteste, die sich gegen Wladimir Putin richteten und vom ­Oppositionsführer Alexej Nawalny organisiert wurden. Der Putin-Kritiker hatte zu „100 Demos in russischen Städten“ aufgerufen. Die größten Proteste seit Jahren in Russland.

Netrebko: Schock über
 Attentat in Heimatstadt

Derzeit lebt Anna Netrebko mit ihrem Sohn Tiago in New York. Doch die tragischen Ereignisse in ihrer Heimatstadt St. Petersburg haben die Operndiva trotzdem tief getroffen: Am Montag ­postete sie drei Bilder der zerstörten U-Bahn-Station Technologisches Institut auf ihrer Facebook-Seite und ließ ihre Fans wissen, dass sie für ihre Heimat ­betet. Über einem der ­Bilder steht geschrieben: „Die Explosion in der St. Petersburger Metro ist ein Akt des Terrors.“

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