Ab 2015

Roland Geyer: Neuer Intendant für Bregenz

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Der Wiener Opernerneuer wechselt zu den Bregenzer Festspielen.

Studiert hat er Wirtschaftsmathematik und Sportwissenschaft, verschrieben hat er sich der Musik, erneuert hat er die Wiener Opernlandschaft: Roland Geyer, seit 2006 Intendant des als Opernhaus neupositionierten Theater an der Wien, wechselt 2015 zu den Bregenzer Festspielen. Als Festivalmacher hat sich der 58-jährige gebürtige Wiener schon mit "KlangBogen" und "OsterKlang" bewährt, das Theater an der Wien machte er in den vergangenen Jahren im Stagione-System zu einer der interessantesten Bühnen für barockes und zeitgenössisches Musiktheater.

Multitalent
Roland Geyer, am 29. Dezember 1952 in Wien geboren, ist ein Multitalent mit ungewöhnlicher Karriere. Nach der Matura (1971) studierte er Wirtschaftsmathematik an der TU Wien, Sportwissenschaften an der Universität Wien sowie Kulturmanagement an der Wiener Musikhochschule. Er schrieb vier Lehrbücher über Software-Design und Programmierung. Ab 1977 war er fünf Jahre lang als EDV-Analytiker in einer Computerfirma und als EDV-Ausbilder am Wirtschaftsförderungsinstitut Wien tätig.

In seiner Freizeit organisierte er regelmäßig diverse Sport- und Kulturprojekte, bevor er 1982 das Kultur- und Sportwesen der Stadt Amstetten neu aufbaute. Er gründete die Amstettener Sommerfestspiele (1983) und machte die Stadt zum Musicalspielort.

Von 1987 bis 1996 war Geyer als alleiniger Geschäftsführer bzw. Generalsekretär der Jeunesse Österreich tätig, 1987 gründete er gemeinsam mit dem Dirigenten Manfred Honeck das Wiener Jeunesse Orchester. Daneben war Geyer als Kuratoriumsmitglied in den Internationalen Jeunesse Musicales tätig, von 1995 bis 1997 auch als Präsident des Jeunesse Weltorchesters.

1996 trat Geyer seinen Posten als Wiener Musikintendant an und war dabei für jährlich rund 70 Veranstaltungen (Konzerte und Musiktheaterproduktionen) verantwortlich. Kurz vor seiner Bestellung als Intendant des Theater an der Wien sollte er die Leitung der Grazer Oper übernehmen - brach die Verhandlungen allerdings ab.

Im Theater an der Wien sorgt Geyer seit der Wiedereröffnung als "Das Neue Opernhaus" im Jahr 2006 für Aufsehen: Mit den Schwerpunkten auf barockem und zeitgenössischem Musiktheater, der Einladung internationaler Koproduktionen und der Einbindung von RSO Wien und Symphonikern als Opernorchester wurde das gut dotierte Haus zum wesentlichen Player nicht nur der Wiener Musiklandschaft. Wagnisse im Programm goutierte nicht nur die Kritik - Auslastungszahlen jenseits der 95 Prozent und eine Vervierfachung der Abo-Zahlen zeugen auch von stetig wachsendem Publikumszuspruch. 2010 wurde Geyers Vertrag zuletzt bis 2016 verlängert.

1995 wurde Geyer mit dem "Ordre des Arts et des Lettres" des französischen Kulturministeriums für Verdienste um die französische Musik in Wien ausgezeichnet, 2002 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 2009 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

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