"Schamlos gelogen"

Tödlicher Schuss am Set: Prozess gegen Alec Baldwin(66) startet

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Im Oktober 2021 ereignete sich ein schwerwiegender Vorfall am Set des Low-Budget-Westerns "Rust", bei dem die Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt wurde. 

Der Prozess gegen Alec Baldwin, der wegen Totschlags angeklagt ist, startet nun in dieser Woche.  

Schuss-Drama: Prozess gegen Alec Baldwin beginnt

Santa Fe, USA. Fast drei Jahre nach dem tragischen Vorfall während der Dreharbeiten zu einem Western im Süden der USA beginnt der Prozess gegen den bekannten Hollywood-Schauspieler Alec Baldwin (66).

Geschworene und erste Anhörungen

Am Dienstag werden in Santa Fe, New Mexiko (USA), die Geschworenen ausgewählt, und bereits am Mittwoch sollen die ersten Anhörungen stattfinden. Der Prozess ist auf eine Dauer von etwa zehn Tagen angesetzt. Im Falle einer Verurteilung drohen Baldwin bis zu anderthalb Jahre Haft.

Hintergrund des Vorfalls

Halyna Hutchins wurde am Set durch eine Kugel aus einer von Baldwin gehaltenen Pistole tödlich getroffen. Regisseur Joel Souza (51) erlitt durch dieselbe Kugel schwere Verletzungen. In der als Requisite genutzten Waffe befand sich eine echte Patrone, was bei Filmdrehs in den USA strikt verboten ist.

Verantwortung der Waffenmeisterin

Die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed (27), wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und im April zu 18 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. Bis heute ist unklar, wie die scharfe Munition in die Waffe gelangen konnte.

Baldwins Verteidigung

Alec Baldwin bestreitet jegliche Schuld und beteuert, ihm sei versichert worden, dass die Waffe nicht scharf sei. Zudem behauptet er, den Abzug nicht betätigt zu haben. Diese Aussage wird von der Staatsanwaltschaft als "absurd" zurückgewiesen.

Ermittlungen des FBI

Laut Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI wäre die Waffe ohne Druck auf den Auslöser nicht abgefeuert worden. Die Staatsanwaltschaft wirft Baldwin vor, er habe "schamlos" über sein Verhalten gelogen.

Versuch der Prozessvermeidung

Die Anwälte Baldwins versuchten vergeblich, den Prozess zu verhindern. Sie argumentierten, dass das FBI die Waffe bei den Untersuchungen beschädigt habe, was die Ergebnisse unzuverlässig mache. Dieser Einwand wurde jedoch von der Richterin zurückgewiesen.

Warnung der Autorengewerkschaft

Die Autorengewerkschaft SAG-AFTRA warnte im Januar vor den möglichen Auswirkungen des Prozesses auf die Filmindustrie. Sie betonte, dass es nicht die Aufgabe eines Schauspielers sei, ein Waffenexperte zu sein. Für die Sicherheit am Set seien spezielle Experten verantwortlich.

Staatsanwaltschaftsargumente

Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich argumentieren, dass Baldwins verantwortungsloses Verhalten am Set zu dem Unfall führte. Staatsanwältin Kari Morrissey beschreibt Baldwin als jemanden, der regelmäßig die Beteiligten am Set beschimpfte und unter großen Druck setzte, den Film schnellstmöglich abzuschließen.

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