Nach einem Prozess voller Abgründe kommt der Angeklagte vielleicht nie wieder frei.
Wien. Man mag gar nicht zu sehr in die Details eingehen, um zu beschreiben, warum der 40-Jährige am Freitag am Landesgericht 14 Jahre Haft sowie zusätzlich die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher (in der er theoretisch bis zu seinem letzten Schnaufer verwahrt werden kann) ausfasste.
Nicht nur der Richterin und den Schöffen lief das kalte Grauen den Rücken hinunter, als sie die Anklage vernahmen: Als seine Stief-tochter 7 Jahre alt war, fiel der Angeklagte das erste Mal über sie her, missbrauchte sie danach regelmäßig und schwängerte sie mit 17. Das Opfer (das keine Hilfe in ihrer ebenfalls malträtierten Mutter fand) gab das Kind zur Adoption frei und leidet vermutlich für immer an einer posttraumatischen Belastungsstörung mit Flashbacks – selbst Händchen halten ist ihr ein Graus.
Ihre Mutter trennte sich zwar von dem Tyrannen, wurde aber verfolgt, bedroht und gestalkt. Den heute 13-jährigen Sohn verprügelte der Mann, seit der Bub Windeln trug. Die späte – vermutlich nur von seinem Anwalt diktierte – Einsicht des Horror-Vaters: „Ich bin schuldig und übernehme die Verantwortung für die unmoralischen Sachen.“ Das Urteil gegen den 40-Jährigen ist noch nicht rechtkräftig.