Test gegen Niederlande

Terror-Alarm: Deutschland-Spiel abgesagt

17.11.2015

Verdächtiges Paket wurde in ICE in Hannover geborgen.

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Nach der Absage des Fußballspiels in Hannover sind nach Angaben des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius keine Verdächtigen festgenommen worden. Es sei auch kein Sprengstoff gefunden worden, sagte er am Dienstagabend in Hannover auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere. Gerüchte, Sprengstoff sei in einem Krankenwagen deponiert worden, ließen sich "bislang nicht bestätigen".

Möglicherweise Attrappe
Entschärfer der Polizei haben am Dienstagabend aus einem IC in Hannover ein verdächtiges Paket geborgen. Ob es sich dabei um eine Sprengstoff-Attrappe oder möglicherweise eine scharfe Bombe gehandelt hat, konnten die Ermittler zunächst nicht sagen.

"Die Attrappe ist so gut, dass es möglicherweise sogar ein echter Sprengsatz gewesen sein könnte. Das wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, es wird untersucht", sagte die Sprecherin der Bundespolizei, Sandra Perlebach.

Fahndung läuft
Gefahndet wird nun nach dem Mann, der das Paket dort liegen ließ. Eine Mitreisende habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er etwas vergessen habe, als er aufstand und ging. Der Mann habe aber nicht darauf reagiert, sondern den Zug verlassen, sagte die Polizeisprecherin.

Daraufhin sei die Polizei alarmiert worden. Nachdem auch ein Sprengstoffsuchhund angeschlagen habe, seien Entschärfer hinzugezogen worden. "Das sah schon verdächtig aus", sagte die Polizeisprecherin. Der betroffene Zug soll auf dem Weg von Bremen nach Oldenburg gewesen sein. Gesperrt sind derzeit die Gleise 11 und 12.

Konkrete Anschlagswarnung
Das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover war wegen einer konkreten Anschlagswarnung abgesagt worden. "Uns hat ein ernst zu nehmender Hinweis erreicht, dass im Stadion heute Abend ein Sprengstoffanschlag geplant ist", sagte der Polizeipräsident von Hannover, Volker Kluwe, am Dienstagabend in der ARD-"Tagesschau". Das Spiel war anderthalb Stunden vor dem geplanten Anpfiff abgesagt worden.



Alarm in Hannover
Der Polizeipräsident rief die Menschen in Hannover auf, nach Hause zu gehen und größere Menschenansammlungen - etwa an U-Bahn-Haltestellen oder in Stadionnähe - zu meiden. Zur Begründung sagte er: "Was wir nicht wissen - wenn wir von der Ernsthaftigkeit ausgehen - ist, was diese potenziellen Attentäter dann ersatzweise planen." Die konkreten Anschlagshinweise hätten sich allerdings nur auf das Stadion bezogen.

Nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover kam es im U-Bahn-Verkehr in der Landdeshauptstadt zu Einschränkungen. Derzeit fuhren zwar noch alle Linien, an einigen Haltestellen in der Innenstadt hielten die Bahnen aber nicht mehr. Dies sei auf Wunsch der Polizei angeordnet worden, sagte der Sprecher der Nahverkehrsbetriebe.

Alle in Sicherheit

Als Zuschauer des Spiels hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister angekündigt. Die "offiziellen Besucher" und die Mannschaften seien in Sicherheit, sagte Kluwe. Die Evakuierung des Stadions sei "reibungslos verlaufen".

Nach den Anschlägen von Paris war der Partie in Hannover auch symbolische Bedeutung zugekommen: Die Anschläge ereigneten sich während eines deutsch-französischen Länderspiels in Paris. Islamistische Angreifer hatten bei koordinierten Angriffen in Paris am Freitagabend 129 Menschen getötet und 352 Menschen verletzt.

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