Kshamenk, als „der einsamste Orca der Welt“ bekannt, lebt seit über drei Jahrzehnten in einem winzigen Becken des Mundo-Marino-Aquariums in Argentinien.
Nach dem Tod seines Partners vor 20 Jahren ist der Walbulle völlig isoliert. Aktuelle Aufnahmen zeigen ihn nahezu bewegungslos in seinem engen Raum, was Experten und Tierschützer als „die schlimmste Form der Folter“ bezeichnen.
Seit 1992 lebt Kshamenk in Gefangenschaft, zunächst mit einem Partner, der jedoch 2000 verstarb. Seitdem lebt er allein, ohne Kontakt zu Artgenossen. Die beengten Verhältnisse führen zu körperlichen Deformationen und Verhaltensauffälligkeiten. Die intensive Fleischproduktion belastet Böden, Wasserressourcen und das Klima erheblich.
Orcas, auch Schwertwale genannt, sind hochintelligente und soziale Tiere, die in komplexen Familienverbänden leben. In freier Wildbahn können sie bis zu 160 Kilometer pro Tag zurücklegen und haben eine Lebenserwartung von bis zu 90 Jahren. Sie kommunizieren über verschiedene Lautäußerungen und Jagdtechniken und zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten.
Die Haltung von Orcas in Gefangenschaft führt zu erheblichen physischen und psychischen Problemen. Die beengten Verhältnisse und der Mangel an sozialer Interaktion können zu Verhaltensstörungen, Aggressionen und einer verkürzten Lebenserwartung führen. In Gefangenschaft sterben Orcas oft früher als in freier Wildbahn.
Über 40.000 Menschen haben eine Petition unterzeichnet, die die Freilassung von Kshamenk fordert. Tierschützer und Aktivisten appellieren an die argentinische Regierung und das Mundo-Marino-Aquarium, den Orca in ein geeignetes Schutzgebiet zu überführen, das seinen natürlichen Bedürfnissen entspricht.
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 19. 01. 2025, hier in voller Länge sehen.
Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 26. 01. 2025, 18:30 Uhr
Kshamenk wurde 1992 nach einem Strandungsvorfall gerettet und galt als zu schwach für eine Rückkehr in die Wildnis. Seitdem lebt er unter Bedingungen, die von vielen als unzureichend und grausam angesehen werden.
Tierschützer fordern die Freilassung von Kshamenk in ein geeignetes Schutzgebiet, die Beendigung der Delfinarien und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedürfnisse und das Wohl von Meeressäugern.
Die Geschichte von Kshamenk wirft einen Schatten auf die Praxis der Gefangenschaft von Meeressäugern und ruft zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den ethischen Aspekten dieser Haltung auf.
Denn, in Delfinarien sind Delfine, Wale und andere Meeressäuger in viel zu kleinen Becken untergebracht, die ihre natürlichen Lebensräume nicht einmal annähernd nachahmen. In freier Wildbahn schwimmen sie Hunderte von Kilometern täglich und haben Zugang zu tiefem, weiten Wasser. In Delfinarien sind sie jedoch auf einen kleinen Raum beschränkt, was zu physischen und psychischen Problemen führen kann.
Das Leben in Gefangenschaft führt oft zu Verhaltensstörungen, wie z. B. dem wiederholten Schwimmen im Kreis oder dem Schlagen mit dem Kopf. Diese Verhaltensweisen sind Zeichen von Stress und Langeweile, da Delfine und Wale keine Möglichkeit haben, ihrem natürlichen Jagd- und Sozialverhalten nachzugehen. Auch die Isolation von Artgenossen kann zu Depressionen und anderen mentalen Gesundheitsproblemen führen.
In vielen Delfinarien werden Delfine und Wale nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, um sie für Shows oder das Zuchtprogramm zu „trainieren“. Das ist besonders traumatisch für die Tiere, da sie sehr enge soziale Bindungen eingehen und ihre Familiengruppen eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. Solche Trennungen verursachen enormen Stress und Leid.
Um die Meeressäuger zu „trainieren“ und für Shows oder Interaktionen mit Besuchern vorzubereiten, werden oft strenge Trainingsmethoden eingesetzt, die das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen. In vielen Fällen erfolgt das Training durch negative Verstärkung, wie z. B. das Entziehen von Nahrung oder das Zwingen zu bestimmten Verhaltensweisen. Diese Methoden sind stressig und ungerechtfertigt, da sie nicht im Einklang mit den natürlichen Instinkten und Bedürfnissen der Tiere stehen.
Meeressäuger, die in Gefangenschaft leben, haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung als ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Es ist bekannt, dass viele Delfine und Wale in Delfinarien an Krankheiten oder durch den Stress und die unnatürlichen Lebensbedingungen sterben. In manchen Fällen zeigen sie Anzeichen von Selbstverletzung oder gar Suizidverhalten.
Viele Tierschutzorganisationen und Experten, darunter auch die renommierte World Wide Fund for Nature (WWF) und PETA, fordern ein Ende der Delfin- und Walhaltung in Gefangenschaft. Der Grundgedanke ist, dass Tiere nicht für die Unterhaltung von Menschen leiden sollten. Statt den Tieren in Gefangenschaft ein künstliches Leben aufzuzwingen, sollten sie in ihren natürlichen Lebensräumen geschützt und respektiert werden.
Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, Meeressäuger auf ethische Weise zu beobachten, ohne sie in Gefangenschaft zu halten. Umweltschutzorganisationen bieten Ökotourismus-Programme an, bei denen Besucher Delfine in freier Wildbahn beobachten können, ohne die Tiere zu stören oder ihnen zu schaden. Diese Art von Tourismus fördert den Schutz der natürlichen Lebensräume und trägt dazu bei, dass Delfine nicht in Gefangenschaft leben müssen.
Der Besuch von Delfinarien mag wie ein spannendes Erlebnis erscheinen, aber es geht oft auf Kosten des Wohlbefindens der Tiere. Die Gefangenschaft und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die physischen und psychischen Zustände der Wale und Delfine stellen ernsthafte ethische Bedenken dar. Die Unterstützung von Einrichtungen, die sich auf den Schutz und das Wohlbefinden von Meerestieren konzentrieren, ist eine bessere Wahl, um diesen erstaunlichen Tieren zu helfen.