Tierschutz-Organisationen fordern ein EU-weites Zucht- und Importverbot.
Das rumänische Parlament hat mit großer Mehrheit einen bahnbrechenden Beschluss gefasst: Ab 2027 ist die Zucht von Chinchillas und Nerzen verboten. Die beiden Tierarten sind die einzigen, die bislang noch für die Pelzproduktion gezüchtet werden. Im Jahr 2023 gab es in Rumänien noch sieben Chinchilla-Farmen mit über 7.500 Tieren. Bei den Nerzen ist lediglich die Anzahl der produzierten Felle bekannt: 2023 waren es 255.000. Rumänien ist damit das 22. europäische Land und das 16. EU-Land, das ein solches Verbot beschlossen hat. Für Vier Pfoten ist die Entscheidung ein großer Erfolg: Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der so genannten Fur Free Alliance kämpft die Tierschutzorganisation seit Jahren für ein Ende der grausamen Pelztierhaltung und ein Importverbot für Pelzprodukte in die EU.
„Besonders aus den rumänischen Chinchilla-Farmen haben wir immer wieder schreckliche Bilder bekommen. Sie zeigen in dreckigen Drahtgitterkäfigen eingepferchte Tiere, die keinerlei Möglichkeiten haben, ihre artgemäßen Verhaltensweisen auszuleben. Mit wenigen Monaten wird ihnen entweder das Genick gebrochen oder sie erleiden durch Gas einen langsamen, qualvollen Tod. Pelztiere für Mode zu halten und zu töten ist nicht nur eine der schlimmsten Formen der Tierquälerei, es ist auch absolut nicht mehr zeitgemäß“, sagt Veronika Weissenböck, Vier Pfoten-Kampagnenleiterin .
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Dass die Zeit reif ist für ein EU-weites Verbot von Pelztierzucht und Pelzimporten, zeigen auch die mehr als 1,5 Millionen Unterschriften von EU-Bürger:innen, die im Rahmen einer Europäischen Bürgerinitiative letztes Jahr an die EU-Kommission übergeben wurden.
„Die Pelzproduktion darf in einer aufgeklärten, ethisch orientierten Gesellschaft keinen Platz mehr haben. Wir fordern die EU-Kommission auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und der Entscheidung jener 16 Mitgliedsstaaten zu folgen, die das Geschäft mit der Tierqual ein für alle Mal beendet haben“, so Weissenböck.