Nigeria

Goodluck Jonathan vor Wiederwahl

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Der Amtsinhaber liegt bei der Stimmenzählung klar voran.

In Nigeria steht Präsident Goodluck Jonathan offenbar vor der Wiederwahl. Jonathan liegt auf Basis von Ergebnissen aus 18 der 36 Teilstaaten, darunter die Metropolregionen um die Hauptstadt Abuja und Lagos, klar voran: Auf Jonathan entfielen nach offiziellen Angaben mehr als 14 Millionen Stimmen. Für seinen wichtigsten Herausforderer Muhammadu Buhari votierten demnach nur sechs Millionen Nigerianer. Jonathan schnitt vor allem im christlich geprägten Süden des Landes gut ab. Buhari dagegen erfreute sich im muslimischen Norden größerer Beliebtheit. Experten schätzten die Chancen für Buhari schlecht ein, den Vorsprung des amtierenden Präsidenten noch einzuholen.

Mehr als 73 Millionen Wahlberechtigte

In Nigeria gibt es mehr als 73 Millionen registrierte Wähler und rund 120.000 Wahllokale. Um bereits in der ersten Runde zu siegen, benötigt ein Kandidat die einfache Mehrheit und mindestens ein Viertel der Stimmen in 24 der 36 Teilstaaten. In mindestens 15 Staaten, in denen Ergebnissen vorlagen, kam Jonathan bereits auf die erforderlichen mindestens 25 Prozent der Stimmen. Eine Stichwahl galt damit als unwahrscheinlich. Zunächst hatte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Jonathan und Buhari abgezeichnet.

Ruhiger Ablauf
Die Wahl von Samstag in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas lief nach Angaben von Beobachtern überraschend fair ab. Der ehemalige Präsident von Ghana, John Kufuor, stand einer Kommission aus Wahlbeobachtern vor. Er sagte, Nigeria scheine den Ruf gefälschter Wahlen abgeschüttelt zu haben. Allerdings zogen im Norden des Landes einige Buhari-Anhänger auf die Straße, aus Angst, die Regierung fälsche die Ergebnisse - die Norm seit dem Ende des Militärregimes im Jahr 1999. Es kam vereinzelt zu Zwischenfällen. Jonathan stammt aus dem öl- und gasreichen Niger-Delta des Landes.

 

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