Wahllokale schlossen zu Mittag: SVP dürfte erneut gut abschneiden.
Die Schweiz hat gewählt. Rund fünf Millionen Stimmberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, die Abgeordneten der beiden Kammern des Parlaments für vier Jahre neu zu bestimmen. Die Wahllokale schlossen bereits zu Mittag.
Hochrechnung
Bei der Parlamentswahl in der Schweiz zeichnet sich nach ersten Auszählungen eine Verschiebung der Kräfte im bürgerlichen Lager von den traditionellen Regierungsparteien FDP und CVP hin zu den neuen Parteien, den Grünliberalen und und der bürgerlichen BDP, ab. Den Liberalen von der FDP droht sogar der Verlust einer ihrer zwei Sitze in der Schweizer Regierung, dem Bundesrat. In der Schweizer Koalitionsregierung stehen den stärkeren Parteien traditionell zwei und den schwächeren Parteien ein Sitz zu.
Die Verschiebungen in der Mitte dürften der nationalkonservativen Schweizerische Volkspartei (SVP) nicht schaden. Die SVP dürfte größte Partei bleiben und ihren Vorsprung auf die zweitstärkste Partei, die Sozialdemokraten (SP) verteidigen.
Am frühen Nachmittag lagen Hochrechnungen aus sechs Kantonen vor. "Die zwei neuen kleinen Parteien sind vom Angebot attraktiv für die Wähler", sagte der Wahlforscher Claude Longchamp vom Berner Forschungsinstitut GFS im Schweizer Fernsehen. Die BDP war erst 2007 durch eine Abspaltung von der SVP entstand und profitiert von ihrer populären Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Die Grünliberalen (GLP) gelten insbesondere für urbane, grün-orienterte Wähler als Alternative zu den eigentlichen Grünen, da sie sich in wirtschaftspolitischen Fragen als "nicht links" bezeichnen.