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"Ballesterer" - Fußballmagazin feiert 50. Ausgabe

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Der "Ballesterer" feiert Geburtstag: Österreichs einziges Fußballmagazin mit Schwerpunkt auf die Fankultur hat die schweren Wasser der Anfangsjahre durchfahren. Diese Woche erscheint die mittlerweile 50. Ausgabe. Das Magazin hat sich seit seiner Gründung von Fußballbegeisterten vor zehn Jahren vom Fan-Heftchen zum Magazin gemausert und vertreibt österreichweit eine Auflage von 20.000 Stück.

Dass "Fan" von "Fanatiker" kommt, bewiesen die Schreiber des Hefts seit jeher: Jede Nummer widmet sich einem Schwerpunktthema, das auf mindestens 20 Seiten breit abgehandelt wird, wobei der Untertitel "Magazin zur Erweiterung des Fußballhorizonts" Programm ist. So drehen sich die Geschichten des "Ballesterer fm", wie das Magazin mit vollem Namen heißt, vor allem um die Randaspekte der Breitensportart. Etwa Homosexualität unter Kickern, Jüdischer Fußball, aber auch Beschäftigung mit der Nazizeit, wobei die Redaktion auch einen journalistischen Erfolg für sich verbuchen konnte: Nach einer Serie zum Nationalsozialismus im "Ballesterer", in der unter anderem aufgedeckt wurde, dass das heutige Ernst-Happel-Stadion von den Nazis als Internierungslager missbraucht worden war, wurde eine Gedenktafel an der Sportstätte angebracht.

Gegründet wurde der "Ballesterer" von Klaus Federmair, Robert Hummer, Florin Mittermayr und Reinhard Krennhuber, der die Idee zu dem Heft in einem Publizistikseminar entwickelte und heute hauptberuflich als Chefredakteur fungiert. Vom reinen Fanzine habe man sich im Laufe der Jahre deutlich entfernt, sagt Krennhuber heute. "Aber wir sind ein Fußballmagazin mit starker Fokussierung auf Fanthemen." Diese würden von den Mainstream-Medien immer noch zu wenig beachtet, was wohl auch erklärt, dass der Ballesterer sich vom anfängliches Liebhaberprojekt zur etablierten Zeitschrift entwickeln konnte. Aktuelles Thema, das den Fans aufstößt, ist die Debatte um Pyrotechnik im Stadion, der sich der "Ballesterer" in der aktuellen Ausgabe naturgemäß ausführlich widmet.

Geändert hat sich im Laufe der Jahre nicht nur die Erscheinungshäufigkeit - vom vierteljährlichen Rhythmus im Jahr 2001 hat man ab Oktober 2008 auf zehn Hefte pro Jahr umgestellt - sondern auch die Unternehmensform: "Bis Herbst 2009 waren wir ein Verein, seither fungiert die Ballesterer Zeitschriften GmbH als Hausgeber", so Krennhuber. Geschäftsführer und Gesellschafter sind langjährige Ballesterer-Mitarbeiter, auf "fremdes Kapital" verzichtet man. Leben können derzeit nur Chefredaktuer und Verlagsmanager Holger Hörtnagl von dem Projekt, fehlende Schreiberhonorare werden oftmals mit der Leidenschaft zum Fußball kompensiert. " Wir arbeiten aber daran, dass das in Zukunft möglich ist und ich denke zudem, dass wir angehenden Journalisten eine gute Plattform bieten können, sich weiterzuempfehlen", betont Krennhuber.

Gut überstanden hat die Ballesterermannschaft das "Krisenjahr" 2009, so Krennhuber: "Wir hatten Einbrüche bei den Anzeigen Anfang 2009, die wir im Rest des Jahres aber wieder ausgleichen konnten." Die aktuelle Anzeigenlage bezeichnet er als "sicher noch ausbaufähig", man habe aber immerhin drei Jahresdeals an Land gezogen.

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