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Ein Linienrichter als Derby-Hauptdarsteller

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Im 292. Wiener Fußball-Derby ist ein Mann im Mittelpunkt gestanden, der eigentlich so wenig wie möglich auffallen sollte. Schiedsrichter-Assistent Alain Hoxha gab in der 66. Minute einen äußerst umstrittenen Elfer, durch den Rapid auf die Siegerstraße kam und sich schließlich mit 2:0 durchsetzte - und das in einer Partie auf äußerst dürftigem Niveau, in der es lange nach einem 0:0 gerochen hatte.

Mit diesem Resultat hätte Austria-Trainer Karl Daxbacher gut leben können, so aber ließ er seinem Unmut in den Katakomben des Hanappi-Stadions lautstark freien Lauf. Der 56-Jährige wies schwer verärgert darauf hin, dass Hoxha im Rapid-Nachwuchs gespielt und bei der vergebenen Großchance durch Mamadou Diabang gelächelt habe. "Wenn ich gelächelt habe, dann war mir das nicht bewusst", beteuerte Hoxha.

Die Kritik an seiner Rapid-Vergangenheit konnte der 36-Jährige nicht nachvollziehen. "Das ist insofern unfair, weil ich schon im zehnten Derby dabei war und es bisher nie Probleme gegeben hat."

Zu seiner Entscheidung, nach einem Zweikampf zwischen Jacek Bak und Mario Konrad auf Strafstoß zu entscheiden, stand Hoxha auch nach Begutachtung der TV-Bilder. "Das war eine unnatürliche Handbewegung von Bak." Dass er in diesem Fall auf Tätlichkeit und Rot gegen Bak hätte plädieren müssen, verneinte der Assistent. "Es war keine Rote Karte, weil die Heftigkeit nicht gegeben war."

Hoxha fungiert in der Bundesliga seit zwölf Jahren als Assistent und brachte es auch schon auf viele Europacup-Einsätze. "So eine Entscheidung kommt aus dem Bauch heraus. Wenn ich ein Foul sehe, zeige ich es an. Egal, ob Rapid gegen die Austria spielt oder es ein weniger wichtiges Match ist - ich muss einfach zu meiner Wahrnehmung stehen", erklärte der Wiener.

Hoxha brachte auch Daxbacher zur Weißglut. "In Hütteldorf kann man verlieren, aber wenn man so verliert, ist man angefressen", schimpfte der Niederösterreicher.

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