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Ex-Salzburger Konrad sieht "Austria im Vorteil"

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Otto Konrad, mit den Salzburgern dreifacher Meister, spielte einst das Zünglein an der Waage - damals allerdings noch im Sturm Graz-Dress. Mit den "Blackies" ließ er 1986/87 die Meisterträume der Austria in der letzten Runde platzen. Violett verspielte mit einem 2:2 in der "Gruabn" den Titel an Rapid, das sich durch ein 2:1 gegen den Sportclub und dank des besseren Torverhältnisses durchsetzte.

"Der Toni Polster hat damals eine Kabinentür zertreten", erinnerte sich der Torhüter, der nicht an eine schaumgebremste Sturm-Elf glaubt. "Die Grazer werden das Cupspiel nicht in den Köpfen haben. Wenn man die Möglichkeit hat, einem Großen ein Bein zu stellen, dann versucht man sie auch zu nützen."

Ex-Teamkollege Heimo Pfeifenberger, zweifacher Titelträger mit den Mozartstädtern (1994, 1995), sieht Salzburg im Vorteil, schränkt aber ein: "Für die Bullen ist es psychologisch am schwierigsten. Auch wenn Stevens immer gewarnt hat, haben die Spieler zu früh geglaubt, dass der Titel schon in der Tasche ist."

Den psychologischen Vorteil sehen Konrad und Pfeifenberger aufseiten der Wiener. "Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich als Underdog die Riesenmöglichkeit habe, ein Traumziel zu erreichen, oder als Favorit die Pflichtübung erledigen muss. Salzburg kann nur verlieren. Bräuchte Salzburg nur einen Punkt, würde ich klar auf Salzburg tippen", meinte der Ex-Teamtorhüter. Pfeifenberger: "Von den Emotionen her ist die Austria im Vorteil, weil sie das wichtige Spiel in Salzburg gewonnen hat."

Dass die Austria ihrerseits gegen Ried versagen könnte, glaubt Konrad nicht. "Ich gehe davon aus, dass es ein klares und deutliches 1:0 wird." Dennoch tippt der 45-Jährige auf die Stevens-Elf: "Salzburg hat es selbst in der Hand und Spieler, die diesen Druck normalerweise auch wegstecken können. Die Vorzeichen stehen auf Sieg für Salzburg. Dagegen steht nur die unkalkulierbare Konstante Fußball." Eine Einschätzung, die auch der nunmehrige Grödig-Trainer Pfeifenberger teilt. "Es wird schwer, aber die Klasse ist da. Dass sie in Drucksituationen gewinnen können, haben sie auch im Herbst im Europacup gezeigt."

An einen Spaziergang in Graz glaubt Pfeifenberger nicht. "Auch wenn Spieler geschont werden, hat Sturm einen guten Kader. Die Mannschaft, die auf dem Platz steht, wird die Bullen schlagen wollen." Am wenigsten zu verlieren habe im Titelfinish Rapid: "Die Hütteldorfer hat bei der Rechnung eigentlich niemand dabei."

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