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Inter auf Erfolgskurs und bereit für Barcelona

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Vier Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Titelverteidiger FC Barcelona steuert Inter Mailand weiter auf Erfolgskurs. Der italienische Fußball-Meister siegte am Samstag im Schongang 3:1 gegen Atalanta Bergamo und wahrte damit auch im Meisterschaftsduell mit der AS Roma, die erst am Sonntag spielte, seine Titelchance in der italienischen Serie A.

Einziger Wermutstropfen: Mittelfeldstar Wesley Sneijder musste mit einer Muskelverletzung vom Platz. "Ich fürchte, ich werde nicht fit sein bis Mittwoch", sagte der niederländische Teamspieler. Sneijders Pech könnte Mario Balotellis Glück sein. Fällt Sneijder gegen Barca aus, könnte der nach dem "Trikot-Skandal" von Club-Chef Massimo Moratti beurlaubte Nachwuchsstürmer doch noch eine letzte Chance bekommen. Am Sonntag wollte Inters "Enfant terrible" bereits wieder mit dem Team trainieren.

"Wir haben ihn nie ausgestoßen. Er bleibt einer von uns. Aber er muss erwachsen werden", betonte Teamkollege Sulley Muntari. Die Fans kannten aber keine Gnade: Im San Siro machten sie klar, dass sie den 19-Jährigen nie mehr im Mailänder Dress sehen möchten. Dass er ihnen das Inter-Trikot nach dem Spiel gegen Barcelona buchstäblich vor die Füße geworfen hat, verzeihen sie ihm nicht. "Ciao Super-Mario. Wir haben dich ausgepfiffen, weil du in deiner typischen Arroganz über den Platz getrabt bist, während zehn unserer Spieler Blut gespuckt haben. Du existierst für uns nicht mehr", schrieben die Fanclubs in einer gemeinsamen Erklärung.

Inzwischen versuchte Balotelli mit einem offenen Brief die Wogen zu glätten: "Ich bitte um Verzeihung. Als ich die Pfiffe der Fans und die Schreie des Trainers hörte, habe ich den Kopf verloren", entschuldigte sich der Spieler. Um weitere Konfrontationen zu vermeiden, schickte Moratti Balotelli am Wochenende kurzerhand nach Hause.

Selbst wenn ihn Trainer Jose Mourinho wegen Sneijders Verletzung doch noch mit nach Barcelona nehmen sollte, hat er bei dem Portugiesen wohl keine Einsatzchance. Bis vor rund 14 Tagen hatte er ihn schon einmal aus disziplinären Gründen wochenlang auf die Tribüne verbannt. Dass Balotelli dann auch noch mit seinem Ausraster Inters 3:1-Gala gegen Barca ruinierte, bezeichnete Moratti als "öffentlichen Selbstmord".

Beim 3:1-Sieg gegen Atalanta, das ohne den verletzten György Garics antrat, war Balotelli gar nicht im Stadion, während ÖFB-Legionär Marko Arnautovic ab der 80. Minute zu seinem dritten Liga-Einsatz kam. Wie gegen Barcelona gerieten die Platzherren durch das Tor von Simone Tribocchi (5.) früh in Rückstand, drehten die Partie dann aber souverän: Nach Diego Militos Ausgleich (24.) trafen McDonald Mariga (35) und Cristian Chivu (78.). Inter übernahm damit zumindest bis zum Sonntagabendspiel der AS Roma gegen Sampdoria Genua wieder die Tabellenführung.

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