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Rapid erfüllte Pflicht, Sturm verlor an Boden

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Fußball-Rekordmeister Rapid lässt im Titelkampf der Bundesliga nicht locker. Die Hütteldorfer liegen nach einem knappen 1:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Austria Kärnten im ersten Spiel des letzten Meisterschaftsviertels weiter sechs Punkte hinter Meister und Tabellenführer Red Bull Salzburg zurück. Goldtorschütze war Steffen Hofmann.

Die Wiener rehabilitierten sich bei den Fans zwar nicht mit einer spielerischen Gala-Vorstellung, dafür aber mit drei Punkten für das bittere Cup-Viertelfinal-Aus (2:3) gegen die Klagenfurter am Mittwoch. Die Grün-Weißen fuhren damit den zweiten Pflichtsieg gegen die Kärntner innerhalb von acht Tagen ein. "Sechs Punkte gegen das Schlusslicht muss man auch erst einmal machen. Mehr konnten wir nicht machen, deshalb bin ich auch zufrieden", resümierte Rapid-Coach Peter Pacult.

Wie beim 4:2-Erfolg in Klagenfurt hatten die Rapidler aber mehr Mühe als erwartet. "Wir haben drei Punkte geholt, das ist das Allerwichtigste. Wir haben das gemacht, was in den letzten acht Runden entscheidend sein wird", wollte sich Pacult nach seinem 70. Bundesligasieg als Rapid-Trainer nicht auf Diskussionen über den großteils fehlenden spielerischen Glanz einlassen.

Die Wiener hatten die Partie vor allem vor der Pause klar im Griff und gingen durch Kapitän Hofmann verdient in Führung. "Nach dem Cup-Aus waren wir sehr enttäuscht. Der Sieg war deshalb sehr wichtig", sagte Hofmann, dem die Erleichterung nach seinem 14. Saisontor ins Gesicht geschrieben war. Der Mittelfeldspieler hat damit schon jetzt um zwei Treffer mehr erzielt als in seiner bisher torreichsten Rapid-Saison 2008/09 (12).

Da die Hütteldorfer in der Folge die Chance auf die Vorentscheidung ausließen, wurde es in der zweiten Hälfte noch einmal etwas hektisch. Für Pusztai (70./Latte) und Salvatore (71.) wäre sogar zweimal der Ausgleich möglich gewesen. "Wir haben uns sehr gut verkauft, Rapid am Ende noch alles abgefordert", war Kapitän und Goalie Andreas Schranz trotz der Niederlage nicht unzufrieden. Genauso wie Coach Joze Prelogar, der seiner abgeschlagen am Tabellenende liegenden Mannschaft zur guten kämpferischen Leistung gratulierte.

In der Schlussphase brachten die Rapidler den Sieg trotz des Ausschlusses von Markus Heikkinen nach einer Tätlichkeit sicher über die Runden. "Es ist unglaublich, wie die Schiedsrichter hier pfeifen. Ich kann mich ja nicht in Luft auflösen, ich bin kein dreckiger Spieler", übte der finnische Teamspieler Kritik.

Die seit sechs Spielen ungeschlagenen Wiener haben jedenfalls nach dem Pflichtsieg wieder Lunte gerochen. "In der Liga sind wir gut unterwegs, ich denke, darauf können wir aufbauen", meinte Hofmann. Coach Pacult ging sogar noch einen Schritt weiter. "Es war wichtig, an Salzburg dranzubleiben", sagte der Rapid-Coach.

Die Rapidler (56 Punkte) konnten aber nicht nur den Abstand auf Salzburg halten sondern auch den Europacup-Startplatz weiter absichern, da der viertplatzierte SK Sturm Graz (48) im Steirer-Derby gegen den Kapfenberger SV über ein 1:1-Remis nicht hinauskam.

"Nach der Pause haben wir auf ein Tor gespielt, aber es verabsäumt das 2:1 zu machen", ärgerte sich Sturm-Trainer Franco Foda. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Kapitän Andreas Hölzl und Co. nun schon aus den jüngsten zwölf Spielen nur eine Niederlage kassiert haben. Der Vorletzte verließ demgegenüber zum bereits sechsten Mal in Folge ohne Sieg das Feld. Zufrieden war Werner Gregoritsch trotzdem. "Es ist immer schön, wenn man gegen Sturm punktet, weil die Unterschiede zwischen den Clubs einfach sehr groß sind", sagte der KSV-Trainer.

Im Oberösterreich-Derby verteidigte die SV Ried mit einem 2:2-Unentschieden ihren siebenten Platz vor dem LASK. Die Rieder, die erst in der Nachspielzeit den Ausgleich durch Aufhauser hinnehmen mussten, sind damit im eigenen Stadion weiter seit dem 13. März 1999 gegen die Linzer ungeschlagen. Der Führungstreffer von Hammerer (8.) war das erste Ried-Saisontor in der Anfangsviertelstunde überhaupt.

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