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Schalke-Coach Magath prophezeit königsblauen Titel

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Schalke-Trainer Felix Magath heizt die Vision vom ersten königsblauen Titel seit 52 Jahren weiter genüsslich an. Über alle Fernseh-Kanäle verkündete der Bayern-Verfolger nach dem 1:0-Sieg seines Teams in Berlin am Samstag betont zuversichtlich, dass der jetzt punktgleiche Bundesliga-Spitzenreiter aus München auch in den letzten beiden Saisonspielen "nochmals straucheln" werde.

"Die erste Überraschung haben wir schon gesehen. Und es können noch zwei folgen", kommentierte Magath in den Katakomben des Olympiastadions mit einem Schmunzeln den 1:1-Ausrutscher der Bayern in Mönchengladbach. Die Bayern nahmen die Vorlage im Psychoduell freudig auf. "Wir haben zwei Spiele. Wenn wir die gewinnen, sind wir deutscher Meister", rechnete Bayern-Präsident Uli Hoeneß im ZDF vor. "Für Felix Magath gibt es gar nichts zu frohlocken." Bei 13 Toren Rückstand muss Magath auf einen weiteren Münchner Ausrutscher bei den vermeintlich lösbaren Restaufgaben gegen den VfL Bochum und bei Hertha BSC hoffen. "Es ist noch nichts los, wir sind immer noch Tabellenführer", resümierte der diesmal wirkungslose Arjen Robben.

Die Bayern müssen allerdings negative Folgen für das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Olympique Lyon fürchten. Gegen Mönchengladbach verlor man die zentralen Defensivleute Daniel van Buyten und Martin Demichelis. "Das war heute ein Drama, dass unsere zwei Innenverteidiger verletzt aus dem Spiel sind", befand Bayern-Coach Louis van Gaal. "Ich hoffe, dass einer von beiden bis Dienstag wieder fit ist."

Zähne zusammenbeißen gab auch Van Gaal als Motto für den Endspurt aus. "Wir haben eine Woche noch ein schweres Programm, und dann nicht mehr. Ich bin voller Selbstvertrauen", sagte der Niederländer. Mit dem DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen und einem möglichen Endspiel in der Königsklasse sind es noch fünf Partien bis zur totalen Münchner Glückseligkeit. Nach Ansicht von Nationalverteidiger Philipp Lahm hat das Team auf diesem Weg körperlich "überhaupt kein Problem".

Schalke hakte den eigenen nicht unverdienten, gegen verzweifelt kämpfende Herthaner am Ende aber auch glücklichen Sieg schnell ab. Zumal die beste Auswärtsmannschaft der Liga mit dem goldenen Tor von Nationalspieler Heiko Westermann (87.) den Sprung in die prestigeträchtige und geldbringende Champions League perfekt gemacht hat. "Über 20 Millionen Euro" erhofft sich der Manager Magath aus der Fußball-Königsklasse, die für Königsblau rational sogar mehr wert sein dürfte als die Meisterschale. Denn einen Teil braucht Schalke auch zum "Löcher stopfen", verriet Magath: "Dann müssen wir in Ruhe nachsehen, wie viel in der Kasse verbleibt und was wir mit dem Rest anstellen."

Für Hertha zerstörte eine erneut erschreckend schwache Chancenverwertung von Theofanis Gekas und Co. auch die letzte Hoffnung, noch immer fehlen fünf Punkte zum rettenden Ufer. Nach dem 15. Heimspiel ohne Sieg - damit stellte Hertha den Negativ-Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/65 ein - geht das Erstliga-Licht aus. "Wir können die Tabelle lesen", erklärte Manager Michael Preetz vielsagend.

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