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Schlusslicht Kärnten reist zur Wiener Austria

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Austria Wien gegen Austria Kärnten oder Tabellendritter gegen Schlusslicht, die in der Tabelle 32 Punkten trennen - im Toto würde man die Paarung zur 21. Runde der Fußball-Bundesliga als "Einserbank" bezeichnen. "Nach unserem 4:3-Heimsieg zum Frühjahrsauftakt gegen den Kapfenberger SV würde man von einem Pflichtsieg sprechen, aber solche sind immer die schwierigsten", mahnte Karl Daxbacher.

Seine Austria, die in der Liga seit 2. November 2008 (1:3 gegen Sturm Graz) in 20 Partien (15-5-0) ungeschlagen ist, gehe als großer Favorit ins Spiel und wolle an der Spitze aus einem Zwei- einen Dreikampf machen. "Wir haben ein Heimspiel mehr, wollen die Auslosung nützen und aus den ersten vier Spielen bis zum Derby so viele Punkte wie möglichen holen", so Daxbacher, der vor dem kommenden Gegner Respekt zeigte.

Er hat die Kärntner gegen Sturm (0:3) genau studiert und resümierte: "Sie waren eine Stunde die aktivere und bessere Mannschaft, erst das 0:2 hat ihre Moral gebrochen. Ihr Problem ist nur der Angriff." Die sportlich wie wirtschaftlich missliche Situation der Klagenfurter habe die Mannschaft und den Betreuerstab enger zusammenrücken lassen. "Wir nehmen sie sehr ernst, müssen wacker, zielorientierter und hungriger als gegen Kapfenberg agieren."

Das Tabellenschlusslicht, das auswärts seit 6. Dezember 2008 (5:2 in Altach) in 17 Partien (0-1-16) sieglos ist, hält in den jüngsten 30 Liga-Spielen (1-5-24) bei nur einem vollen Erfolg. Und dieser gelang mit dem 2:1 am 12. September 2009 ausgerechnet gegen die Wiener Violetten. "Wir können nur überraschen. Jeder Punkt ist für uns ein gewonnener", meinte Roman Stary, der Co-Trainer des Slowenen Joze Prelogar.

Den Eindruck Daxbachers, dass der Prügelknabe enger zusammengerückt sei, bestätigte Stary: "Wir wollen das Unmögliche möglich machen, jeder will sich präsentieren, um sich im Fall der Fälle für einen anderen Verein zu empfehlen. Dazu haben wird viel körperlich trainiert." Die Harmlosigkeit im Angriff soll Sandro beseitigen. Die Mannschaft müsse ihn suchen, ihn mit Bällen versorgen und er solle versuchen, die Bälle zu halten.

Da Hierländer (gesperrt) und Mair (Kreuzbandriss) ausfallen, ruhen diesmal die Hoffnungen auf dem Brasilianer. Zu seinem Debüt könnte auch der kroatische Stürmer Goran Aleksic kommen, dessen Freigabe inzwischen eingetroffen ist. Die rechte Abwehrseite sollen Riedl und Troyansky absichern. Prelogar will dadurch die Kreise seines Landsmannes Milenko Acimovic stören.

Der Austria-Kapitän hatte in vier der jüngsten sechs Duellen stets ein Tor erzielt, im fünften alle vier Treffer vorbereitet und zuletzt im sechsten gefehlt. Neben Jun, Okotie, Leovac, Almer und dem am Freitag in Salzburg an der Schulter operierten Safar (Einriss Gelenkskapsel und Muskel) fehlt Austria auch Hattenberger (gesperrt).

Ob Linz, der gegen den KSV zwei Tore erzielt und zwei vorbereitet hat, wegen seines Bändereinrisses in der Schulter spielen kann, ist noch fraglich. "Er hat am Donnerstag das Training absolviert, aber nicht das abschließende Spiel mitgemacht. Er will unbedingt spielen, aber er muss voll fit sein. Die Chancen stehen 50:50", sagte Daxbacher, der in seinem 57. Liga-Spiel als Austria-Feldherr den 30. Sieg im Visier hat.

Der Außenseiter reiste nicht wie gewohnt einen Tag vor dem Spiel, sondern erst am Vormittag des Spieltages an. Die gebuchten Zimmer in einem Hotel wurden aus Kostengründen kurzfristig wieder storniert, stattdessen wird nur auf einer Autobahnstation Rast gemacht. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Geld am Wörthersee knapp wird. Neben den Spielern müssen auch die Trainer, Masseure und Bürokräfte auf ihr Jänner-Gehalt bis Sommer warten.

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