Lifestyle

Die 10 wichtigsten Fakten zum Nikolaus

Teilen

Am 6. Dezember verteilt der Nikolo Geschenke, aber warum eigentlich?

Der Heilige Nikolaus hat es nicht leicht: Von manchen wird er mit dem Weihnachtsmann verwechselt, sein treuer Geselle Krampus wurde aufgrund seines ungestümen Wesens fristlos entlassen, er selbst darf nicht mehr loben und schon gar nicht tadeln und in manchen städtischen Kindergärten wurde er gar völlig wegrationalisiert.

10 Fakten zum Nikolo 1/10
1. Woher kommt der Nikolaus?
Nikolaus wurde gegen Ende des dritten Jahrhunderts als Kind reicher Eltern in Patara geboren, einer Stadt westlich seines späteren Bischofsitzes Myra, der Hauptstadt der kleinasiatischen römischen Provinz Lykien. Schon mit 19 Jahren war er Abt eines Klosters. Zahlreiche Wunder und Legenden wurden von Nikolaus überliefert. Am bekanntesten sind die Legenden vom Geschenk an drei Mädchen zur Sicherstellung ihrer Mitgift, von seinem Erscheinen in einem Traum von Kaiser Konstantin, um unschuldig verurteilte und inhaftierte Soldaten zu begnadigen, und von der Rettung Myras vor einer Hungersnot. Er entnahm und verteilte den Weizen von einem von Ägypten nach Konstantinopel unterwegs befindlichen Schiff. Dieses kam aber trotzdem mit voller Ladung dort an.
 


Warst du auch brav...?

Wer weiß, wie lange ihm noch seine treuesten Fans, die Buben und Mädchen, die Stange halten, wenn Ernährungsexperten empfehlen, die Süßigkeiten komplett durch Obst und Nüsse zu ersetzen. Dabei beherrschten Nikolo und Krampus die Methode "guter Cop - böser Cop" in Perfektion. Sie wussten genau, wie man verstockte Delinquenten - zumindest kurzfristig - wieder auf den rechten Weg bringen konnte.

Knecht Ruprecht ist schon lange Geschichte und sogar bei der Katholischen Jungschar meint man seit Jahren, dass das Ermahnen die Aufgabe der Eltern ist, die nicht an den Nikolaus delegiert werden sollte. Eine per se Angst einflößende Respektsperson, die praktisch alles über das Kind weiß, könnte in diesem Ohnmachtsgefühle auslösen.

"Brauch ohne Glaube"

Laut Helmut Eberhart vom Institut für Volkskunde an der Grazer Universität muss sich der Nikolaus aber keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen, auch wenn sich seine Aufgabe von der moralischen Komponente weiter - Motto "Brauch ohne Glaube" - in Richtung "netter alter Mann, der Geschenke bringt" wandeln wird. Je stärker die Globalisierung in unserer schnelllebigen Welt voranschreitet, desto größer würde das Verlangen der Menschen nach Fixpunkten im Jahreslauf sowie Ritualen.

Lebenslanges Lernen ist trotz fehlender wirklicher Aufgaben Pflicht für den guten Mann mit Bischofsmütze und Rauschebart. Die Katholische Jungschar bietet entsprechende Unterweisung in ihren Nikolaus-Schulen. Wer diese absolviert hat, kann gemeinsam mit den Buben und Mädchen singen, Geschichten über die Taten des Heiligen erzählen, sich Gedichte der Kleinen anhören und Geschenke verteilen. Und schließlich gibt es noch die hohe Weihe: Wie reagiert man auf Kinder, die das Schauspiel durchschauen und den armen Nikolo in eine weitere Existenzkrise stürzen?
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.