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Haie am Dach des Haus des Meeres

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Die Lokal und Eventlocation "Ocean'sky" wurde am Donnerstag eröffnet.

Dachausbauten sind in Wien durchaus üblich - eher ungewöhnlich ist es jedoch, wenn ein solcher auf einen Flakturm gesetzt wird: Das "Haus des Meeres" hat nun genau das getan. Am Donnerstag wurde das fertiggestellte Projekt der Öffentlichkeit präsentiert. Der Aqua-Zoo im ehemaligen Leitturm im Esterhazypark verfügt nun - in den neuen Stockwerken zehn und elf - über Veranstaltungsräume, ein großes Cafe-Restaurant mit Terrasse sowie ein Hammerhaibecken.

"Ocean'sky"
Die Flakturm-Aufstockung nennt sich "Ocean'sky". Denn, so wurde heute betont, man sei dem Himmel nahe und könne zugleich das Meer sehen. Die Umsetzung war jedoch keineswegs ungetrübt. Denn die ursprünglichen Pläne sahen anders aus: Vorgesehen war ein umfangreicherer Ausbau, samt einem Solardach in Form eines Mantarochens. Auch ein rund eine Million Liter umfassendes Meeresaquarium hätte in 50 Metern Höhe entstehen sollen.

Haie am Dach des Haus des Meeres



"Die Behörde wollte aber unser Projekt nicht", schilderte Franz Six, der geschäftsführende Präsident des Hauses, heute die Vorgeschichte. Flächenwidmungsplan und Bauordnung seien im Wege gestanden. Letztendlich wurde ein kleinerer Aufbau umgesetzt - der, wie Six ausführte, unbedingt nötig war: "Denn wir wollten primär ein Dach." Der obere Bereich des Flakturms war laut Six nämlich so desolat, dass Regenwasser eindringen konnte.

Auch das redimensionierte Projekt bedeutete immer noch großen Aufwand: 750 Tonnen Stahlbeton mussten aus den Mauern und Decken herausgebrochen und -geschnitten werden. 4.500 Arbeitsstunden wurden investiert, die Bauzeit betrug 13 Monate. Die Kosten wurden heute mit rund 3,5 Mio. Euro beziffert.

Lokal mit Terrasse

Für Besucher steht nun unter anderem ein Lokal zur Verfügung, um das eine Terrasse führt. Diese punktet vor allem mit der Aussicht. Der imposante Ausblick wird nicht einmal durch ein Geländer getrübt. Dieses gibt es zwar, es besteht jedoch zur Gänze aus Glasplatten. Das "Ocean'sky" bietet Getränke und Stärkungen und kann abends auch für Veranstaltungen gebucht werden. Zugänglich ist der Bereich jedoch nur über den Haupteingang. Sprich: Gäste müssen jedenfalls Eintritt im Haus des Meeres zahlen. Ein Außenlift ist zwar angedacht, eine Genehmigung dafür gibt es jedoch noch nicht.

Im Oktober wird zudem das neue, erweiterte Flakturmmuseum eröffnet. Dieses beschäftigt sich mit der Geschichte des ungewöhnlichen Hauses. Es ist im ehemaligen Kommandoraum des Feuerleitturms untergebracht.

150.000 Liter

Natürlich darf im Dachausbau des Haus des Meeres auch ein Aquarium nicht fehlen. Gebaut wurde ein Becken mit 150.000 Litern Fassungsvermögen. Es ist damit das zweitgrößte Aquarium des Gebäudes. Die neue Nasszelle verströmt karibisches Flair, da ein Korallenriff aus dieser Region als Vorbild diente. Wichtigste Spezies sind dort nun die neuen Hammerhaie, aber auch Stechrochen, Kaiserfische oder Grunzer tummeln sich im Dachgeschoß.

Rein statisch gibt es jedoch noch Reserven, wie heute betont wurde: Der Bau des ursprünglich angedachten Beckens mit einer Million Liter Wasser wäre - falls Budget und Behörde dies jemals erlauben würden - immer noch möglich.

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