Style

Gaultier: Multikulti vom Allerfeinsten

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Außerdem: Stella McCartneys neuer Purismus, Givenchys blutrote Schau.

Kein Wunder, dass die Armee der Anti-Pelzaktivisten vor der Modenschau von Jean-Paul Gaultier im dritten Pariser Bezirk so wütend kreischte wie schon lange nicht mehr. Pelz wird im kommenden Winter wieder zur ganz großen Sache. Kleine Nerzjacken, ausladende Fuchsmäntel, Kleider wie aus Affenfell oder zumindest Pelzbesatz an Saum oder Ärmeln rauschte in den vergangenen Tagen zuhauf über die Laufstege der noch bis zum kommenden Mittwoch dauernden Pariser Prêt-à-Porter-Woche der Damenkollektionen für Herbst/Winter 2010. Wer sich nicht das Fell über die Ohren ziehen lassen will, kann zumindest auf Leoparden-Prints zurückgreifen. Denn auch diese waren bei vielen Designern zu sehen.

Jean Paul Gaultier
Eigentlich trafen Tierschützer mit der Mini-Demo vor Gaultier nicht ganz den Richtigen. Zwar zeigte er zahlreiche Felle, doch in anderer Hinsicht kam die Schau ganz politisch korrekt daher. Gaultier zeigte nämlich Multi-Kulti-Mode vom Feinsten. Das Defilee glich einer modischen Reise um die Welt. Babuschka-Blusen und Cowboy-Boots, China-Jacken und britische Karos, russische Folklore und rumänische Trachten, afrikanische Turbane, galizische Muster und eine dicke Portion Pariser Schick. Abgesehen von grellen Strümpfen und schrillen Hüten sah nichts lächerlich aus - Gaultier verstand es zu mixen und versteckte unter der auffallenden Oberfläche tolle Klassiker wie Trenchcoat oder Blazermantel.

Stella McCartney
Ein neuer Purismus bricht sich Bahn in der Pariser Mode und Stella McCartney scheint die Fahnenträgerin zu sein. Schlichte A-Linien-Kleider, viel nackte Haut, einfache Schnitte und hier und da einige Farbtupfer eingestreut - das ist Eleganz pur.

Givenchy
Scharfe Schnitte und das wohlige Schauern schwarzer Romantik markierten das Defilee von Givenchy-Designer Riccardo Tisci bei den Pret-a-porter-Schauen der Damenmode für Herbst/Winter 2010/11 in Paris. Er zeigte fantastisch geschnittene Kamelhaarmäntel, zarte Spitzenblusen und -kleider in Schwarz, Weiß und Blutrot und sexy Hosenanzüge. Hinzu kamen feine Oberteile mit Straußenfedern und etwas Alpenlook mit abgewandelten Ski-Pullovern.

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