Gewaltige Erdlawine

Mure 
reißt Paar in den 
Tod

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Ein geplanter Wandertag endete für ein junges Paar tödlich. 

Die ganze Gemeinde Inzing im Bezirk Innsbruck-Land trauert um die junge Wissenschafterin Nadja W. (24) und ihren Volleyball-Kollegen Benedikt S. (31).

Am Sonntagnachmittag fuhren die Freunde gemeinsam mit dem Auto auf die Inzinger Alm. Sie wollten wandern gehen.

Stundenlange Suchaktion nach Verunglückten

Doch auf dem Weg dorthin passierte die Katastrophe: Ein etwa 70 Meter breiter Erdrutsch verschüttete die gesamte Forststraße und begrub das Fahrzeug des Paares. Die gewaltige Erd­lawine löste einen Großeinsatz von Rettungskräften aus. Stundenlang suchten die Einsatzkräfte mittels Handypeilung und Hubschraubern nach der promovierten Wirtschaftswissenschafterin aus Weißenbach am Lech und dem Gemeinderatsmitglied aus Inzing. Um 20.30 Uhr wurde der Pkw der Verunglückten schließlich gefunden. Ein Hundeführer war als Erstes bei dem Wrack. Für Nadja W. und Benedikt S. kam jedoch jede Hilfe zu spät. Die Leiche der 24-Jährigen konnte noch am selben Abend geborgen werden. Wegen der erhöhten Hangrutschgefahr musste die Bergung ihres Begleiters abgebrochen werden.

Zweite Leiche wurde
am Montag geborgen

Am Montag gab der Tiroler Landesgeologe Gunther Heißel grünes Licht für die zweite Bergung und erklärte gegenüber ÖSTERREICH, wie es zu dem Erdrutsch kam: „Der Hang schien von außen völlig trocken zu sein. Doch er saugte den Niederschlag der letzten Monate auf und ging nieder.“

Die Einsatzkräfte mussten die Bodenplatte des am Dach gelandeten Fahrzeuges aufschneiden. Der Leichnam des einheimischen Lenkers wurde ins Tal geflogen.

Laut Bürgermeister Kurt Heel hatte ein Augenzeuge den Steinschlag bemerkt und die Sportler gewarnt: „Fahrt nicht hinauf, es schaut nicht gut aus.“

Regierung: 
Streit um 
Hilfe für die
Muren-Opfer
Heute soll im Ministerrat die Nothilfe für die Murenopfer in der Steiermark beschlossen werden. Doch um die Höhe der Summe stritt die Regierung am Montag bis zuletzt.

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) wehrte sich dagegen, dass der Bund für alle Schäden aufkommen muss. Hintergrund: Eigentlich sind die Länder für die Unterstützung aus dem Katastrophenfonds zuständig, der Bund kann sich aber beteiligen.

In der ÖVP munkelte man, dass die SPÖ hohe Summen in die Steiermark schicken will – auch um den SP-Landeshauptmann Franz Voves ruhigzustellen. Dagegen stemmte sich Fekter.

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